Die Direktkandidaten des Wahlkreises 276 Odenwald-Tauber im MORITZ-Kurzinterview.
Steckbrief
Name: Alois Gerig
Geburtstag-/Ort: 30.01.1956, Höpfingen
Wohnort: Höpfingen
Studium/Ausbildung: Landwirtschaftsmeister und Geschäftsführer
Derzeitiger Beruf: Mitglied des Deutschen Bundestages
Interview
1. Welche Schlagzeile möchten Sie am Montag, den 25. September, bei Ihrer Frühstückslektüre in der Zeitung lesen?
Am Tag nach der Bundestagswahl würde ich mich über folgende Schlagzeile sehr freuen: „Wählerinnen und Wähler geben Angela Merkel neuen Regierungsauftrag – Alois Gerig gewinnt erneut das Direktmandat im Wahlkreis Odenwald-Tauber“.
2. Aufhalten, aufschieben oder auflösen: wie sieht Ihr Lösungsansatz beim Thema Flüchtlingsstrom aus?
Aus meiner Sicht gebietet es die Mitmenschlichkeit, dass wir in Europa Menschen in Not aufnehmen. Genauso richtig ist, Menschen ohne Bleibegrund in ihre Heimat zurückzuführen. Nach dem Vorbild des EU-Türkei-Abkommens brauchen wir Abkommen mit den Staaten Nordafrikas, damit die Zahl der Flüchtlinge dauerhaft niedrig bleibt und der skrupellosen Schlepperkriminalität das Handwerk gelegt wird. Darüber hinaus halte ich es unverzichtbar, in den Herkunftsländern die Fluchtursachen zu bekämpfen – insbesondere Krieg, Vertreibung und Perspektivlosigkeit. Ein Flüchtlingszustrom wie 2015 darf sich nicht wiederholen.
3. Was muss getan werden, um die Bürger vor Terror zu schützen? (Stichwort „Innere Sicherheit“)
Terrorismus und Kriminalität machen nicht an den Grenzen Halt – deshalb muss die Zusammenarbeit der europäischen Sicherheitsbehörden weiter ausgebaut werden. Zudem setzt sich die CDU mit Nachdruck dafür ein, das gemeinsame Terrorismusabwehrzentrum von Bund und Ländern handlungsfähiger zu machen, die Sicherheit an öffentlichen Gefahrenorten durch Videotechnik zu verbessern und die Zahl der Polizisten um 15.000 zu erhöhen. Die Gewaltexzesse während des Hamburger G20-Gipfels verdeutlichen, dass der Linksextremismus stärker bekämpft werden muss. Das Ziel der CDU ist klar: Wir wollen, dass alle Bürgerinnen und Bürger in Deutschland frei und sicher leben können.
4. Brexit und die Wahl von Macron: Welche Rolle soll Deutschland künftig in der EU einnehmen?
Der Brexit ist ein schwerer Rückschlag im europäischen Einigungsprozess. In der EU sollte Deutschland nun daran mitarbeiten, dass die EU zusammen bleibt und die Bürgerinnen und Bürger Europa wieder mehr vertrauen. Dies gelingt am besten, wenn die EU ihre Probleme anpackt und löst – beispielsweise in der Flüchtlingsfrage, bei der Stabilisierung der Euro-Zone und dem Abbau der hohen Jugendarbeitslosigkeit. Zudem müssen wir die großen Vorteile der EU besser vermitteln: Die europäische Zusammenarbeit bringt einen großartigen Gewinn an Frieden, Freiheit und Wohlstand.
5. Trump und Erdogan: Wie sollte sich Deutschland Ihrer Meinung gegenüber den USA und der Türkei in Zukunft verhalten?
Die USA und die Türkei sind wichtige Partner Deutschlands – auch wenn man ihre derzeitigen Präsidenten am liebsten auf den Mond schießen möchte. Die Selbstgefälligkeit Trumps und das Machtstreben Erdogans sind gewiss große Unsicherheitsfaktoren der internationalen Politik. Umso wichtiger ist, dass wir mit Angela Merkel eine erfahrene und durchsetzungsfähige Bundeskanzlerin behalten, die beharrlich an konstruktiven Lösungen arbeitet und die Einhaltung gemeinsamer Werte einfordert. Die Leichtmatrosen Sigmar Gabriel und Martin Schulz sind aus meiner Sicht für diese Aufgabe völlig ungeeignet.
6. Ungebildet, ausgebildet oder eingebildet: wie sieht Ihr Lösungsansatz beim Thema Bildungspolitik aus? (einheitl. Bildungssystem, Fachkräftemangel, Rechtsanspruch auf Ganztagsbetreuung in der Kita, Kita-/Hochschulgebühren)
In den vergangenen Jahren hat die gute Wirtschaftslage zu mehr Arbeitsplätzen und steigenden Einkommen geführt. Beste Schul- und Berufsbildung sowie lebenslanges Lernen sind wichtige Voraussetzungen, um unseren Wohlstand auch in Zukunft zu sichern. Die CDU hat dafür die Weichen gestellt - in den vergangenen Jahren wurde kräftig in Kitas, Schulen, Hochschulen sowie in Wissenschaft und Forschung investiert. In der kommenden Wahlperiode wollen wir die berufliche Bildung weiter stärken und die Digitalisierung unseres Bildungswesens voranbringen. Außerdem werden wir die Betreuung im Grundschulalter ausbauen - dies erleichtert die Vereinbarkeit von Familie und Beruf und kommt besonders Kindern aus bildungsfernen Schichten zu Gute. Als Abgeordneter eines ländlichen Wahlkreises ist es mir ein wichtiges Anliegen, dass Bildungsangebote im ländlichen Raum auf keinen Fall schlechter sind als in Ballungsgebieten - für unsere Kinder und Jugendlichen muss Chancengleichheit bestehen!