Den Weg, „ein Literat zu werden“, verließ der junge Journalist zwar schnell, der Literatur indes blieb Heuss durch zahllose Aufsätze, Rezensionen und Freundschaften mit Autoren lebenslang treu. Noch der Bundespräsident, der sich immer auch als Literaturpolitiker verstand, bereicherte seine Reden mit umfassendem literarischem Wissen. Zudem setzte sich Heuss schon in der Weimarer Republik als Vorsitzender des Schutzverbands Deutscher Schriftsteller für die Belange von Autoren ein. Er war Mitglied der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtkunst und erhielt den Friedenspreis des Deutschen Buchhandels. Vor allem aber: Heuss brachte Hesse zum Lächeln, gestattete Mann eine DDR-Reise, verehrte Hebels Gelassenheit, korrigierte Schröders Gedichte und machte den deutschen Südwesten zu einer literarischen Landschaft.
Die Wanderausstellung des Theodor Heuss-Museums Brackenheim und der Arbeitsstelle für literarische Museen in Baden-Württemberg wird ergänzt durch die Bezüge von Theodor Heuss zu den Leonberger Literaten Christian Wagner aus Warmbronn und Albrecht Goes aus Gebersheim und ist bis zum 2. August zu sehen.