Paterson
Jim Jarmuschs neuer Held Paterson (Adam Driver) muss einem schon deshalb sympathisch sein, weil er auskommt ohne Mobiltelefon.
Es ist ein einfaches, aber höchst entspanntes Leben, das der Stadtbusfahrer mit seiner Frau (Golshifteh Farahani) in absoluter Harmonie und der manchmal eifersüchtig dreinschauenden Bulldogge Marvin im Provinzstädtchen, das zufällig auch Paterson heißt, führt.
Die Tage mögen eintönig erscheinen, die Routine aus aufstehen, arbeiten, abends den Hund ausführen und noch auf ein oder zwei Bierchen in einer Bar vorbeischauen geben nicht nur dem Leben Patersons, sondern auch dem Film Struktur. Im Bus und in der Bar schnappt Paterson beiläufig Dinge auf, die er als Hobbypoet dann einfließen lässt in seine Gedichte, von denen Patersons Frau überzeugt ist, dass sie große Poesie sind. Aus Patersons Sicht ist die Welt also perfekt – und doch spricht aus seiner Figur auch eine große Melancholie. Jim Jarmusch hat aus dieser Abwandlung einer „Täglich grüßt das Murmeltier“-Idee einen großen, minimalistischen Film über das unbeschwerte Glück gedreht.
Start: 17. November 2016