Kuratorin Dr. Christina Jacob
Kuratorin Dr. Christina Jacob erklärt die Fundstücke aus den Gräbern
Zuwanderung ist nicht nur in der heutigen Zeit ein Thema: Schon immer fand Migration in unserer Region statt. Im 3. Bis 7. Jahrhundert zog es Alamannen und Franken nach Heilbronn. Diesem Thema widmet sich das Museum im Deutschhof mit seiner archäologischen Sonderausstellung „Sie kamen… und sie blieben“ vom 25. März bis 24. September.
Vor über 1500 Jahren machten sich Menschen aus dem Norden auf den Weg in den Süden. Anhand von den Funden wie Schmuck oder Bewaffnung in den drei Gräberfeldern Altheim, Kledzau und Niederstotzingen wird die Integration in der neuen Heimat veranschaulicht. Anhand ihrer kann unter Vorbehalt auf Reichtum, Herkunft und Wohnverhältnisse geschlossen werden. Familienverhältnisse konnten durch die Untersuchungsergebnisse von Skeletten erforscht werden. Für die Ausstellung wurden demnach nicht nur archäologische, sondern auch anthropologische Interpretationsansätze zurate gezogen. Anhand von kleinen erfundenen Erzählungen werden die Fundstücke zum Leben erweckt.
Das von Dr. Christina Jacob kuratierte Ausstellungsprojekt soll auch die Brücke zu der heutigen Zeit schlagen, da Zuwanderung ein kontinuierlicher Prozess der Menschheitsgeschichte ist. Auf einem Stammbaum können die Besucher zum Beispiel ihre eigene Migrationsgeschichte erzählen. Diese kann auch über die Homepage des Museums mitgeteilt werden.
Das Ausstellungsprojekt entstand mit Unterstützung des Landesdenkmalamtes sowie den Landesmuseen Baden-Württembergs und gibt Einblick in die unterschiedlichen Gründe, die Menschen bewegten, ihre Heimat zu verlassen und in unserer Region zu bleiben.