Eine zauberhafte Hommage an Houdini

Foto: Torsten Rothe

Hans Klok in Stuttgart

Harry Houdini war der größte Magier seiner Zeit, vielleicht sogar aller Zeiten. Unzählige Zauberer hat er in den vielen Jahren nach seinem Tod beeinflusst und inspiriert. Einer dieser Magier ist der Niederländer Hans Klok. Dieser gastierte am 30. November in der Stuttgarter Liederhalle und brachte seine Besucher im Minutentakt zum Staunen.

"The New Houdini" lautet der Titel von Kloks aktueller Show, mit der er dem größten Magier aller Zeiten einen Denkmal setzt. Houdini, der vor allem als Entfesselungskünstler in die Geschichte eingegangen ist, stand auch Pate für einige der zahlreichen beeindruckenden Tricks, die der 46-Jährige in Stuttgart aufführte. Ganz oben stand dabei das Befreien aus einem vollen Wassertank, die letzte Nummer vor der Pause. Alles, was der Niederländer davor aus dem Hut zauberte, konnte sich aber auch mehr als sehen lassen. Ein ums andere Mal bewies er gemeinsam mit seinen attraktiven Assistentinnen, warum er zurecht den Titel des "schnellsten Magier der Welt" trägt. Zwar lag der Schwerpunkt seiner Tricks auf den Großillusionen, in denen er wahlweise die Damen von ihren Gliedmaßen trennte und wieder zusammenfügte oder sie gefesselt an- und umzog oder sie gleich verschwinden und erscheinen ließ. Er zeigte auch zahlreiche kleine, sympathische Tricks, indem er etwa das bei (nahezu) allen Magiern beliebte Kartenspiel nach allen Regeln der Kunst "verzauberte", einen Stehtisch fliegen ließ oder aus zwei Zylinder gleich eine ganze Reihe Weinflaschen hervorzauberte. Aufgelockert wurde die Show durch vier Gastkünstler, die dem Geschehen auf der Bühne eine angenehmen Varieté-Charme verliehen.

Sicher, alles, was man an diesem Abend gesehen hat, kam einem irgendwie bekannt vor. Steht da eine Box auf der Bühne, ist es klar, dass sich dort früher oder später eine hübsche Blondine in Luft auflöst oder eine attraktive Brünette vermeintlich mit Schwertern durchbohrt wird. Das ist nicht neu, von einem Magier erwartet man das. Dennoch durfte man beeindruckt sein. Auch wenn es auch an diesem Abend sicherlich genügend neunmalkluge Gäste gab, die immer behaupten, sie wüssten wie das geht – diese gibt es überall und bei wirklich jedem Magier –, so hatten auch diese reichlich Gründe, den Mund zu halten und ihre grauen Gehirnzellen anzustrengen, wie dieser Teufelskerl aus Holland das gemacht hat. Und diejenigen, die es nicht interessiert, wie ein Trick funktioniert, diejenigen, die sich einfach nur gerne verzaubern lassen möchten, diese waren im Hegel-Saal absolut an der richtigen Adresse. Das bewiesen nicht zuletzt die Standing Ovations zum Schluss.

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Torsten Rothe