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Ilja Richter
„In circa 20 bis 30 Jahren wird man sich nicht über das, was Sie jetzt machen, unterhalten, sondern darüber, wie Sie es gemacht haben!“ meinte der frühere ZDF Unterhaltungs-Chef Peter Gerlach zum damals zwanzigjährigen Ilja Richter.
Pop und Komik waren und blieben ein von ihm, wie er in seiner Biografie schreibt, versehentlich erfundenes Format: Eine Sketchform mit manchmal 60 Schnitten in drei Minuten, inklusive wechselnder Masken auf Musik rhythmisch geschnitten. Inzwischen kann Ilja Richter auf eine über fünfzig Jahre dauernde erfolgreiche Tätigkeit als Schauspieler zurückblicken. In diesem Sommer gibt er seine Visitenkarte bei den Burgfestspielen Jagsthausen ab und ist in „Catch me if you can“ als Kommissar Carl Hanratty zu sehen.
Auch Open Air Bühnen gehören zu den Theaterbühnen, mit denen sich Richter bestens auskennt. Im zurückliegenden Jahr war er Alfred P. Doolittle in „My Fair Lady“ bei den Bad Hersfelder Festspielen. Sein großer publikumswirksamer Durchbruch gelang ihm im ZDF und mit den geflügelten Worten: „Licht aus! Whoom! Spot an! Jaaa …!“ Ab 1971 war dies die Anmoderation der legendären „ ZDF Disco“, eine außergewöhnliche Sendung mit Interpreten völlig unterschiedlicher Musikrichtungen. Über elf Jahre war Ilja Richter Gastgeber dieser erfolgreichen Abendsendung, die er nicht nur moderierte, sondern zwischen den Musikdarbietungen überbetonend und mit affektierter Körpersprache Sketche spielte. Beliebt war Richter im TV auch wegen seiner zahlreichen witzigen/schelmischen Rollen „in zahlreichen Klamotten“, wie er selbst formuliert, unter anderem mit dem unvergessenen Theo Lingen.
Weniger bekannt sind seine zahlreichen kontinuierlichen Engagements im Theater: Boulevard am Kurfürstendamm, Tourneen mit der Konzertdirektion Landgraf seit 1983 bis heute, ab 1987 zwei Jahre festes Ensemblemitglied am Bremer Schauspielhaus, ab 1990 bis heute pendelnd als Gast in Staats-, Stadt- und Privattheatern mit Rollen in Schwank und Drama, Musical oder Klassiker.
Mit dem Musical „Catch me if you can“ werden die Burgfestspiele am 1. Juni eröffnen. An fünfzehn Abenden zwischen dem 1. Juni und 26. August ist diese Eigenproduktion zu sehen, die erneut die Bühnenfassung eines Kino-Blockbusters (mit Leonardo di Caprio, verfilmt von Steven Spielberg) in die Burg bringt. Eine Gaunerkomödie mit toller, von der Band des Theaters live gespielten Musik, actionreichen Verfolgungsjagden und einer raffinierten Geschichte nach einer wahren Begebenheit.