Atze Schröder
Comedian Atze Schröder kommt mit seinem neuen Programm »Turbo« am 22.2. nach Heilbronn und einen Tag später in die Stuttgarter Porsche-Arena. Mit MORITZ-Redakteurin Sophia Budschewski hat Atze über Frauen in seinem Hotelzimmer und Prostata-Untersuchungen gesprochen.
Wir sind mitten in der fünften Jahreszeit. Machst Du mit oder bist Du ein Faschingsmuffel?
Eindeutig Muffel. Ich flüchte immer. Dahin, wo man surfen kann oder segeln. Im Februar findet man mich nicht auf dem Umzug, sondern auf den Kanaren.
Dein neues Programm heißt »Turbo«. Bezieht sich der Name auf unsere immer schneller werdende Gesellschaft?
Unbedingt. Wenn wir noch mehr auf Turbo machen, dann platzen uns bald die Köpfe, wie in der Komödie »Mars Attacks«. Überall ist Turbo gefragt: Es gibt das Turbo-Abi, den Turbo-Kapitalismus... Wenn man eine Mail nicht gleich beantwortet, gilt man als klinisch tot. Mein Programm ist eine Aufforderung mal weniger Gas zu geben und sich auf die wichtigen Dinge zu besinnen. Schaltet die Höllenmaschine mal aus, wenn ihr zwei Stunden in meinem Programm sitzt, und wenn dann noch was in der »Hose brummt«, dann ist es die Vorfreude.
»Ihr kriegt mich pur«
»Turbo« ist bis dato Dein persönlichstes Programm. Welche privaten Geschichten packst Du aus?
Ich bin jetzt in einem Alter, wo ich meine erste Prostata-Untersuchung hatte. (lacht) Da kann ich einige Tipps geben. Das sage ich auch gleich zu Anfang »Ihr kriegt mich pur, ihr kriegt genau den, den ihr gebucht habt«. Das Programm hätte auch Sinn und Sinnlichkeit heißen können.
Sex, Drugs and Rock´n´Roll – So stell ich mir das Tourleben mit Dir vor.
Ja, genau so ist es. Das genieße ich auch. Auch die After-Show, quasi den B-Teil des Abends. Mit mir ist es wie bei einer Tour der Foo Fighters.
Darf die eine oder andere Dame auch das Hotelzimmer von innen sehen?
Dafür bin ich doch viel zu alt. (lacht) Ich bin jetzt in einem Alter, wo Suchen mehr Spaß macht, als Finden. Mir reicht das Gefühl, wenn es klappen könnte.
»Die kommen langsam, aber dafür gewaltig«
Auf was freust Du Dich am meisten, wenn Du auf Deiner Tour durch Baden-Württemberg fährst?
Auf das Essen, alles schmeckt so gut. Was bei euch ein normales Wirtshaus ist, ist, wo ich herkomme, ein Sternerestaurant. Das genieße ich sehr. Bei »Alles Atze« lag ich sieben Jahre mit einer Schwäbin im Bett. Heike Kloss, die die Biene gespielt hat, ist Schwäbin. Bei ihr zu Hause gab es immer schwäbisch Spezialitäten, Maultaschen etc. Das war immer lecker.
Wie sind die Fans in Baden-Württemberg?
Sie sind ein echtes Genuss-Publikum. Die kommen langsam, aber dafür gewaltig.
Du bist nicht nur für Deine Lockenpracht und Brille bekannt, sondern auch für Deinen Sportwagen. Wird Dein Neunelfer nach dem Abgasskandal ein Hybrid?
Als Bühnen-Atze würde ich sagen »Ich fahr Porsche, damit ich schneller da bin und weniger die Umwelt verschmutze«. Privat bin ich begeisterter Fahrradfahrer. Ich wohne in Münster, der Fahrradhauptstadt Deutschlands. Vor einiger Zeit bin ich auch mit dem Rad von Münster nach Mallorca gefahren.