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Foto: Thomas Philipp
Braunsbach Mai 2016
Zerstörte Straßen im Braunsbacher Ortskern.
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Foto: Thomas Philipp
Braunsbach Ende April 2017
Zerstörte Straßen, Schlamm- und Schuttberge: Ende Mai 2016 fegte Sturmtief Elvira über Baden-Württemberg. Sintflutartige Regenfälle führten zu großen Verwüstungen in ganz Hohenlohe. Ein Jahr später sind die Spuren des Unwetters zum Teil immer noch sichtbar.
Anhaltende, starke Regenfälle hatten am 29. und 30. Mai 2016 in Hohenlohe immense Schäden angerichtet. Wasser- und Geröllmassen hatten sich ihren Weg gebahnt und dabei Straßen überspült, Keller überflutet und zahlreiche Autos mitgerissen. Viele Ortschaften glichen einem Trümmerfeld. Als die Wassermassen langsam wieder zurückgingen, wurde das ganze Ausmaß sichtbar: Schutt und Bäume türmten sich zum Teil meterhoch in den Straßen. Mitarbeiter von Feuerwehr, Technischem Hilfswerk, Rotem Kreuz und Polizei waren im Dauereinsatz. Die Unwetterkatastrophe jährt sich nun in diesem Mai. Zeit nachzuhaken, wie die Wiederaufbaumaßnahmen voranschreiten.
Aufräumarbeiten schreiten voran
In Künzelsau und seinen dazugehörigen Ortschaften ist der Wiederaufbau schon gut vorangeschritten: »Die Künzelsauer Innenstadt ist erfreulicherweise schon seit langem wieder da«, so Bürgermeister Stefan Neumann im Rückblick auf das schlimme Unwetter. »Die Läden haben – mit wenigen Ausnahmen – wieder geöffnet, sind noch schöner als vorher und der Straßenbelag wurde an vielen Stellen gleich im letzten Sommer saniert«.
Auch in Weißbach und Niedernhall ist man auf einem guten Weg: »Die kommunalen Sanierungsmaßnahmen sind weitgehend abgeschlossen. Die Straßensanierungen konnten im Frühjahr abgeschlossen werden. Die Schadensbeseitigung im Bereich der Wohngebäude und kommunalen Einrichtungen (Stadthalle, Rathaus, Bauhof, Kelter) sind im Zeitraum von Juni 2016 bis Mai 2017 erfolgt. Die Sanierungskosten belaufen sich auf ca. 2 Millionen Euro, wovon die Versicherung 1.500.000 Euro übernimmt«, so der Niedernhallener Bürgermeister Achim Beck.
Das schwere Unwetter hat vor allem auch Braunsbach mit aller Härte getroffen, hier ist der Wiederaufbau noch lange nicht abgeschlossen: »Wir haben vieles provisorisch wieder aufgebaut und Vorkehrungen getroffen, falls uns noch mal so ein Unwetter treffen sollte. Es wird aber noch drei bis fünf Jahre dauern, bis alles wieder saniert ist«, so Braunsbach Bürgermeister Frank Harsch.
Auch Crailsheim, Gerabronn, Ilshofen, Langenburg und kleineren Ortschaften wie der Wolpertshausener Teilort Cröffelbach, Bächlingen und Oberspeltach waren von dem Starkregen-Ereignis betroffen. Das Bild der Verwüstung ist auch hier noch nicht ganz beseitigt.
Das Fazit: Hohenlohe räumt auf – auch noch ein Jahr nach dem Unwetter, doch dank großem Zusammenhalt und viel Engagement der Bevölkerung schreitet der Wiederaufbau gut voran.
Unwetter-Warn-System
Viele Gemeinden arbeiten derzeit mit Hochtouren auch an einem Unwetter-Warn-System: »Damit wir vor zukünftigen Unwettern besser geschützt sind, lassen wir von ausgewiesenen Experten ein Konzept erarbeiten, das konkrete Vorschläge enthält, wie die verheerenden Auswirkungen solcher Starkregen vermieden oder zumindest abgemildert werden können«, erklärt Künzelsaus Bürgermeister Stefan Neumann.
Warn-App »NINA«
NINA ist die »Notfall-Informations- und Nachrichten App« (iOS/Android) des Bundesamtes für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe. Neben aktuellen Warnhinweisen der Leitstellen und des Deutschen Wetterdienstes gibt die App auch Tipps zum Verhalten in Notlagen und warnt die Nutzer vor Gefahren an ihrem aktuellen Standort per Push-Nachricht. NINA ist kostenlos in den App Stores verfügbar.