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Reinhold-Würth-Hochschule
Die drei beim städtebaulichen Realisierungswettbewerb ausgezeichneten Planungen haben im Foyer des Künzelsauer Rathauses vorgestellt, v.l.n.r.: der Rektor der Hochschule Professor Dr.-Ing. Jürgen Schröder, der Dekan der Hochschule Professor Dr.-Ing. Wolfgang Ernst und Bürgermeister Stefan Neumann.
Künzelsau. Der Hochschulstandort Künzelsau wird durch die
Weiterentwicklung der Hochschule Heilbronn Reinhold-Würth-Hochschule –
Campus Künzelsau weiter gestärkt. Nach konstruktiven Verhandlungen und
einem verstärkten finanziellen Engagement der Stiftung Würth werden nun ein
Vorlesungs- und Hörsaal-Gebäude sowie ein Institutsgebäude errichtet. Mit
dem Neubau soll im Juni begonnen werden.
Das Hörsaalgebäude (G-Bau) wird - wie bisher geplant - von der Stiftung
Würth gebaut und der Hochschule unentgeltlich zur Verfügung gestellt. Das
ursprünglich von ebm-papst geplante Institutsgebäude (F-Bau) wird nun
ebenfalls von der Stiftung Würth errichtet. Mieter ist die Innovationsregion
Hohenlohe, die das Ensemble an drei unterschiedliche Mietpartner
weitervermietet. Die Innovationsregion vertritt viele Hohenloher Unternehmen,
die in dem Institutsgebäude die Möglichkeit haben, Forschung und
Entwicklung zu betreiben.
Dazu gibt es ein Angebot an die Hochschule Heilbronn, Reinhold-Würth-
Hochschule – Campus Künzelsau, im Erdgeschoss ein In-Institut zu errichten,
das sich durch Forschungsaufträge von Unternehmen tragen soll. Darüber
hinaus gibt es von drei Firmen (ebm-papst/Ziehl-Abegg/Würth-Elektronik)
bereits Zusagen über erhebliche Forschungsauftragsvolumina. Gerne dürfen
sich weitere Unternehmen einbringen.
Im zweiten Obergeschoss wird sich Würth-Elektronik mit seiner F- und EAbteilung
einmieten, im ersten Obergeschoss wird vorsorglich Platz für das
Digital Hub zur Verfügung gestellt.
Das Digital Hub ist eine Initiative des Landes und wird von diesem und einem
Konsortium namhafter Unternehmen und vielen Partnern aus der Region
Heilbronn-Franken finanziert und gefördert. Es soll vorwiegend mittelständisch
geprägten Unternehmen in der Region Heilbronn-Franken beim Prozess der
digitalen Transformation ganzheitliche Unterstützung gewähren und die
gravierenden Veränderungen der Wirtschafts- und Arbeitswelt pro aktiv
gestalten. Sensibilisierung für neue Technologien, interdisziplinäre
Zusammenarbeit und der erforderliche Technologietransfer in die Unternehmen, ist Aufgabe dieses Projekts.
Aufgrund einer Zusage von Reinhold Würth, Vorsitzender des
Stiftungsaufsichtsrats der Würth-Gruppe an das Land Baden-Württemberg
hatte die Stiftung Würth geplant, für die Reinhold-Würth-Hochschule –
Campus Künzelsau und das Land Baden-Württemberg einen Neubau im Wert
von zehn Millionen Euro als Vorlesungs- und Hörsaal-Gebäude (G-Bau) zu
errichten. Dieses dringend benötigte Gebäude sollte der Hochschule bereits
Ende 2018 zur Verfügung stehen, um den ständig wachsenden
Studentenzahlen gerecht zu werden und die Lehrmöglichkeiten zu verbessern.
Hinzu kam die Zusage der Firma ebm-papst ein Institutsgebäude (F-Bau) für
etwa 3,5/4,0 Mio. Euro zu errichten und für Forschung und Entwicklung zur
Verfügung zu stellen.
Nach einem gemeinsam durchgeführten Architekten-Wettbewerb sollten die
zusammen entwickelten zwei Gebäudeteile ab Herbst 2017 errichtet werden.
Im Oktober 2017 zog sich ebm-papst aus dem Projekt zurück, was bei der
gemeinsamen Planung ein „weiter so“ zunächst unmöglich machte.
Da Professor Würth der Auffassung war, dass die Hochschule sowohl das
Hörsaal- als auch das Institutsgebäude zur weiteren Entwicklung dringend
brauchen würde und es aus seiner Sicht bedauerlich wäre, wenn nur ein Teil
verwirklicht werden würde, war er bereit, über die Stiftung Würth eine weitere
Millionensumme für das Institutsgebäude (F-Bau) zur Verfügung zu stellen. In
vielen Gesprächen mit der Innovationsregion als Vertreter der Wirtschaft des
Hohenloher Raumes, der Hochschule, den Unternehmen ebm-papst, Ziehl-
Abegg und Würth-Elektronik, sowie der Stiftung Würth, wurde nun, mit
Unterstützung der Stadt Künzelsau und des Hohenlohekreises sowie den
zuständigen Ministerien, eine Lösung gefunden, die die Errichtung des
geplanten Gesamtbauwerkes möglich macht.
Alle Beteiligten sind dankbar, dass dieser Meilenstein in der
Weiterentwicklung der Hochschule Heilbronn, Reinhold-Würth-Hochschule –
Campus Künzelsau umgesetzt werden kann und versprechen sich einen
positiven Schub für die Hochschule.
Baubeginn soll noch im Juni 2018 und die Fertigstellung zum Wintersemester
2019/2020 sein.
Stimmen der beteiligten Partner
Prof. Dr. h. c. mult. Reinhold Würth, Vorsitzender des Stiftungsaufsichtsrats der
Würth-Gruppe:
„Für mich ist es ein toller Schritt in Richtung einer Weiterentwicklung der
Reinhold-Würth-Hochschule in Künzelsau. Am Anfang dieser Hochschule, vor
30 Jahren, stand ja der Wunsch, die Infrastruktur des Hohenlohekreises
insbesondere im tertiären Bildungsbereich zu stärken und qualifizierten
Nachwuchs nahe an unseren Unternehmen auszubilden. Die weitere
Sicherung der Innovationskraft und Zukunftsfähigkeit unserer Weltmarktführer
in der Region wird dadurch sicherlich vorangebracht.“
Stefan Brandl, Vorsitzender der Geschäftsführung der ebm-papst Gruppe:
„Der geplante Forschungsstandort am Campus Künzelsau hat für die Region
eine wichtige Bedeutung und wir sind äußerst froh, dass eine gemeinsame
Lösung der Projektteilnehmer für die Errichtung eines Instituts gefunden wurde.
ebm-papst wird sich daher mit 500.000 Euro an den gesamten
Investitionskosten beteiligen und darüber hinaus mit Forschungsaufträgen zum
laufenden Betrieb des Instituts beitragen.“
Dr. Klaus Wittig, Geschäftsführer Würth Elektronik ICS GmbH & Co. KG:
„Wir sind froh darüber, dass es mit vereinten Kräften nun gelungen ist, das
Projekt wieder auf den Weg zu bringen. Die engere Verzahnung der
Entwicklungsaktivitäten regionaler Technologiefirmen mit den
Forschungsaktivitäten der Hochschule ist ein wunderbarer Ansatz, um den
studentischen Nachwuchs näher an die hiesigen Firmen heranzuführen. Das
„Digital Hub“ wertet dieses Projekt darüber hinaus durch die gezielte
Förderung der digitalen Transformation des Mittelstandes mit einem kreativen
und zukunftsweisenden Ansatz auf. Diese Kombination ist sicherlich ein
Alleinstellungsmerkmal für die Region.“
Norbert Schuster, Vorstand Technik Ziehl-Abegg SE:
„Für uns als Technologieführer ist die räumliche Nähe zur Reinhold-Würth-
Hochschule ein wichtiger Aspekt für die gemeinsame Entwicklung von
Zukunftsprojekten – zusammen mit den Studenten, den Professoren und
unseren Fachleuten.“
Prof. Dr.-Ing. Oliver Lenzen, Rektor der Hochschule Heilbronn:
„Mit großer Freude sehe ich heute die innovative Weiterentwicklung unseres Campus
Künzelsau sichergestellt. Dank des Engagements der Stiftung Würth und namhafter
Vertreter aus der Innovationsregion Hohenlohe realisieren wir künftig den Transfer
zwischen Wirtschaft und Wissenschaft in unmittelbarer Nachbarschaft auf dem
Campus. Ein besonderes Anliegen ist es mir, mit den maßgeschneiderten Angeboten
eines Digital Hub den Mittelstand bei der Bewältigung der Digitalen Transformation zu
unterstützen.“
Thomas Philippiak, Vorsitzender der Innovationsregion Hohenlohe e.V.:
„Das Institut wird auch kleinen und mittleren Unternehmen unserer Region den Zugang
in das Internet der Dinge öffnen. Das macht fit für den internationalen Wettbewerb und
sorgt für qualifizierte Mitarbeiter. Beides brauchen wir. “