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Foto: Claus Dick
Kunsthalle Tübingen
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Foto: Johanna Kandl
Kapitalsrömungen
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Foto: Mark Boulos
Kapitalströmungen
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Foto: Woods & Galimberti
Kapitalströmungen
Die Kunsthalle Tübingen wurde in den vergangen fast vier Jahren für 3,5 Millionen Euro saniert und die Ausstellungsfläche massiv erweitert. Im Rahmen ihrer Wiedereröffnung nach der langen Umbaupause und als Pilot ihres neuen Programms zeigt die Kunsthalle Tübingen von März bis Juni 2017 unter dem Titel »Kapitalströmung« eine thematische Gruppenausstellung auf etwa 800 Quadratmetern in sieben Räumen. Die beiden Teile dieses Titels bieten Konnotationen, die in unterschiedlicher Weise auf die Werke der 13 beteiligten Künstler bezogen werden können. So bedeutet »Kapital« nicht nur Produktionsmittel sowie Real-, Geld- und Humankapital, sondern bringt auch Marx’ berühmte Theorie ins Spiel. Und »Strömung« kann einerseits als unweigerliche, quasi natürliche Bewegung verstanden werden – hier also: von Kapital – und anderseits somit als ein kapitalistischer Trend oder eine organisierte Ideologie.
Kapitalismus und Kapitalströme aus künstlerischer Sicht
Den Werken dieser Ausstellung geht es um Bilder von Kapitalströmen und vom Status Quo des globalen Kapitalismus: Künstlerisch kommentierende oder abstrahierende Bilder vom Wert des Geldes, von kapitalistisch gedachten Menschenströmen und von der Eigendynamik des Reichtums; Bilder zu medialen Brandmarken wie »Luxemburg-Leaks« oder »Euro-Krise« – aber auch von Befreiungsmomenten. Die versammelten und zum Teil eigens angefertigten Werke betonen dabei die Anschauung: Sie kreisen eher um Metaphern, symbolische Gesten, Indizien und Zuspitzungen, als um konkrete Fallanalysen. Die beteiligten Künstler nähern sich ihren Sujets eher assoziativ, als über journalistische Recherchen oder politische Stellungnahmen. Einige von ihnen sind augenscheinlich von Karl Marx‘ Theorien zu Kapital, Arbeit und Ware inspiriert und suchen nach künstlerischen Übersetzungen dieser Theorien in die Gegenwart, also nach symptomatischen Phänomenen. Andere zeigen erstens, dass auch Kunstwerke Elemente internationaler Kapitalströme sind, und zweitens, wie die willkürlich erscheinende Entwicklung von Preisen und Werten selbst zu einem künstlerischen Sujet werden kann. Kunsthalle/Sch
Kapitalströmung Sa. 11. März bis So. 11. Juni, Kunsthalle, Tübingen,
www.kunsthalle-tuebingen.de