Ursus »Wirt sucht Liebe«
Kneipenwirt Alfred »Ursus« Greulich führt seit mehr als 30 Jahren die Kultkneipe »Kurbrunnen« in Strümpfelbrunn. Bis Ende Mai war er in der RTL II Sendung »Wirt sucht Liebe« zu sehen. Im Interview mit MORITZ-Redakteurin Sophia Budschewski zeigt Ursus einen Blick hinter die Kulissen.
Alle in der Region kennen Dich unter dem Spitznamen ‚Ursus‘. Woher hast Du den?
Als ich ein Teenager waren gerade Serien wie »Ursus, der Unbesiegbare« beliebt. Die Hauptrolle spielte ein sehr muskulöser Mann. Mit meinen blutjungen 16 Jahren sah ich dem Hauptdarsteller bereits sehr ähnlich. Ich war groß, durchtrainiert mit einem ordentlichen Sixpack. Daraufhin haben mir meine Freunde den Spitznamen Ursus gegeben. Dieser hat sich bis heute durchgesetzt. Alle in der Region nennen mich Ursus. Außer Frauen zu ihnen sage ich immer: ‚Im Schlafzimmer bin ich der Alfred.‘
Bist Du ein Wirt aus Leidenschaft?
Eigentlich bin ich Rocker und Landwirt. Vor mehr als 30 Jahren habe ich meine Ex-Frau kennengelernt. Ihr Traum war eine Kneipe zu haben. Bei dem Traum habe ich sie unterstützt und gemeinsam mit ihr den ‚Kurbrunnen‘ geleitet. Vor zehn Jahren kam die Trennung. Sie ist gegangen, die Kneipe blieb übrig. Durch mein Motorrad Hobby habe ich die Kneipe zu einem Rocker Treffpunkt gemacht. Ich bin seit vielen Jahren auf Motorradmessen in ganz Deutschland unterwegs, schenke dort Schnaps aus und unterhalte die Besucher mit Musik. So habe ich mich gut vernetzt. Ich selbst bin dabei, durch mein Auftreten, zum Kultobjekt geworden. Alle verbinden die Kneipe mit meiner Person. Solange ich da bin, läuft der Laden. Eigentlich würde ich die Kneipe gern verkaufen, da ich bisher keine Frau gefunden habe, die mit mir gemeinsam den ‚Kurbrunnen‘ weiter führen möchte.
Hast Du Dich deshalb bei der RTL II Sendung ‚Wirt sucht Liebe‘ beworben?
Genau. Eigentlich wollte ich vor zehn Jahren schon zu ‚Bauer sucht Frau‘. Aber in das Format habe ich nicht reingepasst. So war ich froh, dass RTL II eine Sendung für mich ‚erfunden‘ hat.
War alle echt, was man im Fernsehen gesehen hat?
Es gab eine Art Script, aber wir durften trotzdem wir selbst sein. Es hat zwar Spaß gemacht, aber es gab auch schlechte Seiten an der Produktion. Die vier Frauen, welche mir vorgestellt wurden, waren alle nicht mein Typ. Am Ende musste ich mich aber für eine entscheiden, das hat der Sender so vorgegeben. Ich habe mich dann für das ‚kleinste Übel‘ entschieden. Das war Donna (48), sie sieht für ihr Alter noch echt scharf aus. Leider durften wir in den Drehpausen keinerlei Kontakt zu einander haben. Alle unsere Gespräche fanden vor der Kamera statt. Unser ‚Happy End‘ vor der Kamera war nur gespielt. Nach dem Dreh ist sie in den Zug gestiegen und seitdem haben wir keinen Kontakt mehr.
Ist das Tattoo echt, welches Du Dir für Donna hast stechen lassen?
Das Herz im Auge auf meiner Schulter ist echt. Das habe ich mitgemacht. Es ist für mich eine Erinnerung an den Dreh.
Wie waren die Dreharbeiten mit Hollywoodstar Brigitte Nielsen?
Brigitte ist ein echter Publikumsliebling, deshalb hat sich der Sender wahrscheinlich für sie entschieden. Sie weiß wie sie sich vor der Kamera verkaufen muss. In den Drehpausen hat sie sich immer mit mir unterhalten. Sie hat mir von ihrem vier Kindern erzählt und auch von ihrem Drogenexzessen. Wir haben uns gut verstanden. Vielleicht ein bisschen zu gut. Ich habe mit ihr geflirtet, das hat ihrem Ehemann gar nicht gefallen.
Kam daher Dein TV-Spitzname ‚Rambo vom Winterhauch‘?
Den haben mir die Waldbrunner nach der Ausstrahlung der Sendung gegeben, weil ich so viel mit der Nielsen geflirtet habe. ‚Rambo‘ wegen dem Rambo Film, in dem sie in den 80er Jahren die weibliche Hauptrolle hatte und ‚Winterhauch‘ wegen Waldbrunn.
Du warst schon vor der Sendung bekannt wie ein bunter Hund. Wie war die Resonanz aus der Heimat nach Deinem TV-Auftritt?
Generell positiv. Ich habe versucht das Image des harten Bikers zu verbessern, deshalb war ich sehr brav im TV. Ich möchte der Biker mit Herz sein. Nicht sentimental, aber freundlich. Ich hoffe, dass durch die Sendung das Image der Biker verbessert wurde und sie so eine Frau bekommen.
Hast du nach der Ausstrahlung weitere Medienangebote bekommen?
Ja, sehr viele. Ich habe Verträge zu Filmen, Serien und von Personen aus ganz Deutschland bekommen. Es hat sogar schon ein Manager angefragt. Im Juni war ich zwei Wochen mit meinem Bike auf Mallorca, um dort die Partyszene aufzumischen.
Du bist nach der Sendung immer noch Single. Welche drei Eigenschaften sollte Deine Traumfrau denn haben?
Wichtig ist für mich die Kommunikation. Außerdem sollte es eine attraktive Frau sein - das hat aber nichts mit dem Alter zu tun. Mir ist auch wichtig, dass die Chemie stimmt. Ich sage immer: ‚Jeder Tag sollte besser werden.‘ Also wenn ich mich nach drei Monaten Beziehung besser fühle als vorher, dann ist das gut. Wenn ich mich nach einem Jahr Beziehung noch besser fühle, dann sollte ich die Frau heiraten (lacht).