Annaweech
Sieben Alben, über 150 Songs, bekannt in Hohenlohe wie der berühmte bunte Hund – nach 20 Jahren können Annâweech stolz sein auf das Erreichte. »Deshalb machen wir das aber nicht«, sagt Frank »Molle« Winkler, Frontmann der Hohenloher Mundart-Band und Peter Botsch, den Fans besser bekannt als »Boudsch« fügt hinzu: »Wir haben viele Ziele nicht erreicht, die wir hatten. Haben aber auch Ziele erreicht, die wir nicht hatten. Annâweech ist das beste Beispiel.«
Vor 20 Jahren war das Ende der damals bekannten Band Feetime Schwoof Band beschlossene Sache – der letzte Auftritt sollte beim Künzelsauer Stadtfest sein. Zu diesem Anlass wurde den Fans eine CD mit bekannten Coverhits mit Hohenloher Texten präsentiert. Wie es der »Zufall« so wollte, landete diese beim Radiosender SDR, der die Band zum Interview ins Studio einlud. Die Resonanz darauf war enorm und Annâweech geboren. Der Rest ist ein schönes Kapitel Hohenloher Erfolgsgeschichte.
Ehrlich und direkt
»Wir sind keine Mundartpfleger, wir drücken uns in unserer Mundartsprache aus«, betont Molle. Dass dies beim Publikum ankommt, zeigen unzählige Auftritte, selbst im benachbarten »Badischen Ausland«, wo das Hohenlohisch ohne Probleme verstanden und geschätzt wird. »Da wir alle berufstätig sind, halten wir unsere Auftritte im überschaubaren Rahmen«, betonen »Molle« und »Boudsch« uniso, auch wenn beide zugeben, dass kein Tag vergeht, ohne dass Annâweech nicht vorkommt. »Unsere Motivation ist es nicht, Geld zu verdienen – dafür müssten wir viel öfters spielen«. Sie verfolgen damit einen klaren Weg, der auch zu ihrem Erfolg beigetragen hat, auch wenn ihnen die Popularität fast unangenehm ist. Stars sind andere – nicht sie, so ihre Meinung. Angesprochen auf die Highlights ihrer Karriere antworten sie aber in bester Musikermanier: »Jeder Auftritt ist was Besonderes«. Verfolgt man einen ihrer Auftritte, nimmt man ihnen diesen Satz aber auch ab. Der Spaß steht immer im Vordergrund, Lausbuawâ sind sie noch geblieben (auf der Bühne). Übrigens: Im Jubiläumsjahr erhält jeder Konzertbesucher eine CD geschenkt.
Klare Linie & Unabhängig
Bekannt und anerkannt sind sie in der Region, was sich auch bei ihren schon legendären CD-Präsentationen zeigt, wo sich bekannte Hohenloher Persönlichkeiten gerne sehen lassen. »Es gibt erfreulicherweise wenige, die sich das entgehen lassen. Darauf sind wir stolz. Wir reichen auch keine Häppchen, bei uns gibt es Handfestes.« Auch hier zeigt sich ihre Hohenloher Art – ehrlich und direkt kommt eben an.
»Wir spielen nicht für Firmen oder Einzelpersonen, haben auch keine Sponsoren – alles kommt aus eigener Hand. Da sind wir stolz darauf. Wir hatten Anfragen von Firmen, aber lehnten das ab. So sind wir niemandem verpflichtet. Besonderen Personen wie beispielsweise Reinhold Würth, Alexander Gerst oder Gerhard Sturm haben wir Lieder gewidmet«, sagt Frank Winkler.
Über 150 Titel schüttelt man sich nicht einfach aus dem Ärmel, die Musiker greifen vor allem Alltagsbegebenheit auf, um daraus ein Lied zu machen. »Wir haben nicht nur Blödellieder, wir sprechen mittlerweile auch ernstere Themen an.« Thematisch ist man nicht gebunden, aus Kirche und Religion halten sich die fünf aber bewusst heraus.
Pläne für die Zukunft
Auf die Frage, ob es mittlerweile Ermüdungserscheinungen gibt, folgt prompt eine Reihe an Ideen, die angedacht sind, für die jedoch bisher die Zeit fehlte. Von den fünf Hohenloher wird man somit noch so einiges hören – wahrscheinlich bis zum »Buggelesdôôch«.
Infos: www.annaweech.de