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Torsten Rothe
Konzert Kraftwerk
GERMANY, Stuttgart - 29 NOVEMBER / Liederhalle / Konzert Kraftwerk
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Konzert Kraftwerk
GERMANY, Stuttgart - 29 NOVEMBER / Liederhalle / Konzert Kraftwerk
Eine Comupterstimme kündigt die Mensch-Maschine an, ein Countdown läuft, der rote Vorhang geht auf und Ralf Hütter und seine drei Mitstreiter betreten unter dem Applaus der restlos ausverkauften Liederhalle die Bühne und nehmen in futuristisch angehauchten Overalls, die selbst die Enterprise-Crew neidisch gemacht hätten, hinter ihren T-förmigen Pulten Aufstellung. Der pulsierende Elektro-Beat kündigt den ersten Song „Nummern“ an. Dazu gibt es nostalgisch anmutende Computeranimationen – die jedoch in 3D – auf der riesigen Leinwand hinter Kraftwerk, die jedem bekannt vorkommen, der in bereits in den 1980er Jahren einen Computer besaß. Und das dürften nicht wenige unter mehr als 3.000 Zuschauern sein, die sich in der Liederhalle eingefunden haben, um die mit Prädikaten wie Elektro-Pioniere belegte Legende live zu erleben.
Im weiteren Verlauf des gut zweistündigen Konzerts ändert sich an dieser Grundeinstellung rein gar nichts. Die Herren hinter den Pulten drehen an ihren Knöpfen und lassen so ihre Soundgemälde entstehen – zumindest sieht es so aus. Was sie wirklich machen, bleibt jedoch im Verborgenen. Zu Gehör kommen die erwarteten, vielleicht auch von vielen, erhofften Songs: Autobahn, Das Model, Computerliebe, Tour De France, Musique Non Stop und viele mehr. Zu Die Roboter werden Hütter und Co. Dann durch Roboter ersetzt, was irgendwie ungewollt sinnbildlich für den gesamten Abend zu verstehen ist. Alles bleibt kühl, distanziert und unpersönlich. Klar, das Teil der Performance und so beabsichtigt. Spaß macht es trotzdem nur bedingt – ebenso wie die dreidimensionalen Blockgraphik-Animationen, die mal mehr und häufig weniger spannend die Titel begleiten und einem irgendwann die Augen hinter den 3-D-Brillen, die bei m Einlass verteilt wurden, schmerzen lassen.
Damit bleibt am Ende die Frage: Ist das jetzt ein Konzert oder eine Kunst-Performance? Muss man das haben oder ist das völlig sinnfrei? Egal! Am Ende sind die einen begeistert, die anderen fasziniert, mache sind einfach nur glücklich darüber, dass sie Kraftwerk leibhaftig gesehen haben und manch einem war das alles in der Summe dann vielleicht doch ein bisschen zu wenig. Holger Berg