Crailsheim Merlins 17/18
Die Crailsheim Merlins haben einen weißen Fleck auf ihrer Landkarte der Auswärtssiege gefüllt – und wie! Mit einem deutlichen 71:122 Erfolg bei Phoenix Hagen nahmen die Zauberer erstmals die Zähler aus der Arena am Ischeland mit und legten dort eine überragende Trefferquote auf.
Hagen, 12.01.2018. Dass sich die Merlins etwas vorgenommen hatten für dieses Spiel, war nach den zuletzt eher mäßigen Auftritten durchaus zu erwarten. Dass die Iisalo-Jungs dies auch umsetzen würden, war früh in der Partie erkennbar. Dass die Zauberer einen der beeindruckendsten Auftritte der gesamten bisherigen Saison hinlegten, war auch nach dem Ende des Spiels noch kaum zu fassen.
Griffin-Show an alter Wirkungsstätte
Mit erneut veränderter Startformation schickte Tuomas Iisalo sein Team in die Partie bei Phoenix Hagen. Seba Herrera sowie der Ex-Hagener Chase Griffin rückten in die Startformation. Nach je fünf Zählern in Folge durch Sherman Gay und Frank Turner begann die große Griffin-Show mit zwei Dreiern in Folge (7:16). Zwei Dinge machten sich früh bemerkbar. Dass die ersatzgeschwächten Gastgeber an diesem Abend deutlich weniger druckvoll agieren konnten als gewohnt und dass die Merlins dies konsequent ausnutzen wollten. Ein bestens eingestelltes Visier von jenseits der Dreierlinie kam den Zauberern da gerade recht. Sieben von sieben Dreier im ersten Viertel sorgten für die 18:32-Führung der Zauberer nach zehn Minuten. Ein paar Nachlässigkeiten der Merlins und die weiterhin vorhandene Stärke in Sachen Blocken sorgte dafür, dass der Vorsprung der Gäste kurzzeitig nicht weiter anwuchs. Die Zonenverteidigung der Gastgeber gab dann aber Mitch Jost Freiraum genug, um in aller Ruhe den tiefen Zweier einzustreuen (29:44). Auch Konrad Wysocki war mit von der Partie und natürlich weiterhin Sherman Gay, der erstmals auf über 20 Zähler Vorsprung stellte (30:51). Den Schlußpunkt der ersten Hälfte setzte Pat Flomo per krachendem Dunk zum 38:59.
Aus einem Guss zum Dreierrekord
Weiter ging es nach dem Seitenwechsel, na klar, mit Chase Griffin (am Ende 7/8 Dreier und 23 Punkte), der nach einem Steal von Sherman Gay eiskalt einnetzte (38:62). Mit schwindender Gegenwehr der Gastgeber kamen die Merlins nun auch unter dem Korb zu einfachen Zählern, erhöhten auf 42:74. Die lautstarken Fans der Hagener feierten sich längst nur noch selbst, die Marschroute des Iisalo-Teams blieb dennoch ganz klar: Konzentriert weiterspielen. Dadurch kamen die Fans in den Genuß eines kleinen Privatduells der beiden Top-Center Sherman Gay und Alex Herrera (48:80). Michael Smith trug sich als letzter Zauberer in die Punkteliste ein, hörte dann aber erstmal nicht mehr auf, zu scoren. 59:90 lautete das deutliche Zwischenergebnis vor dem Schlussviertel. Die magische „100“ ließ denn auch nicht lange auf sich warten. Mehr als sechs Minuten vor dem Ende stellte Mitch Jost auf 65:100. Unnachgiebig blieben die Merlins fokussiert, um mit dem 71:122 ein starkes Zeichen zu setzen und mit 22(!) verwandelten Dreiern einen neuen Vereinsrekord in der 2. Basketball-Bundesliga aufzustellen.
Stimmen zum Spiel
Tuomas Iisalo (Headcoach Crailsheim Merlins): „Die Situation war im Vorfeld für beide Teams nicht einfach. Bei Hagen fehlten die erfahrenen Spieler, wir wollten und mussten uns nach den zuletzt schwächeren Auftritten zuhause wieder steigern. In den ersten Minuten hat man dann gesehen, dass der Fokus und die Energie heute gestimmt haben. Die Trefferquote war aber einfach unglaublich. Das wird man sicher nicht oft wiederholen können. Aber nachdem wir zuletzt einige Spiele mit sehr schwacher Wurfquote abgeliefert haben, wussten wir angesichts unserer starken Schützen, dass wir hier definitiv auch wieder zulegen würden. Die jungen Hagener haben einen guten Job im Offensivrebound gemacht, das war das einzige kleine Manko meiner Mannschaft heute, ansonsten war das es einfach eine tolle Leistung.“
Ingo Enskat (sportlicher Leiter Crailsheim Merlins): „Das was uns in den letzten Spielen gefehlt hat, war heute voll da: Wir haben die offenen Würfe getroffen. Dass es gleich 22 Dreier wurden, ist natürlich beeindruckend. Chase hat an alter Wirkungsstätte ein starkes Spiel abgeliefert, aber auch Mike Cuffee und Frank Turner haben ihre Chancen gegen die nicht schwach spielenden Hagener optimal ausgenutzt“
Kevin Magdowski (Headcoach Phoenix Hagen): „Was Chase bei seiner Heimkehr hier abgeliefert hat, war sensationell. Wir haben uns vorgenommen, Chase aus dem Spiel zu nehmen und dann das. Für mich eines der besten ersten Viertel eines Spielers, die ich je gesehen habe. Wir wollten den Merlins ihre Stärken nehmen. Aber als dann Turner noch zwei Dreier getroffen hat, wussten wir, wie schwer es wird. Und Crailsheim hat das dann im Stile einer BBL-Mannschaft ausgenutzt.“
Statistik
Für die Merlins spielten: Smith (18 Punkte; 2/3 Dreier), Turner (10 Pkt; 2/3 Dreier, 7 Ass), Griffin (23 Pkt; 7/8 Dreier, 5 Ass), Bogdanov (11 Pkt, 2/5 Dreier), Herrera (7 Pkt, 1/2 Dreier), Wysocki (9 Pkt; 3/4 Dreier, 6 Ass, 6 Reb), Jost (7 Pkt; 1/2 Dreier), Cuffee (16 Pkt; 4/7 Dreier, 5 Ass, 4 Reb), Gay (17 Pkt, 10 Reb), Flomo (4 Pkt, 5 Reb)
Viertelergebnisse: 18:32, 20:27, 21:31, 12:32