Crailsheim Merlins 17/18
Die Crailsheim Merlins haben auch das 15. Heimspiel der Saison in der 2. Basketball-Bundesliga gewonnen. Beim 91:63 gegen den Playoff-Anwärter Hanau zeigten die Merlins ihren Fans einmal mehr eine souveräne Vorstellung.
Crailsheim, 24.03.2018. Vor fast 2000 Zuschauern in der Arena Hohenlohe war es angerichtet, das Heimspielfinale der ProA-Hauptrunde 2017/2018. Im Drehbuch stand natürlich ein weiterer Sieg, um ohne Heimniederlage in die Playoffs um den Aufstieg in die easycredit BBL zu starten. Die Umsetzung dieses Vorhabens glich einer perfekten Inszenierung und Fans wie Spieler nahmen viele positive Eindrücke mit nach Hause.
Der Spielfilm
Null zu zwei stand es nach viereinhalb Minuten aus Sicht der Merlins. Allerdings nur, was die genommenen Auszeiten betraf. Beim Spielstand leuchtete ein sattes 14:0 zugunsten der Zauberer auf der Anzeigetafel. Hellwach und bis in die Haarspitzen mit Spielfreude gefüllt waren die Zauberer in die Partie gegangen und hatten den bissig auftretenden Hanauern kräftig zugesetzt. Ihre Aggressivität brachte den Gästen erst nach der zweiten Ansprache durch ihren Coach zählbares und den Merlins einen kurzen Durchhänger. Neun Punkte in Serie gelangen den Hessen, weshalb Frank Turner umso tiefer durchatmete, als ihm mit der Schlusssirene des ersten Viertels seine ersten Punkte gelangen (21:13). Ein wenig an den jahrelang erfolgreichen Spielstil von Brose Bamberg erinnert fühlte man sich in den ersten Minuten des zweiten Abschnitts. Hanau schien sich eingegroovt zu haben, doch mit traumwandlerischem Passspiel kreierten die Merlins offene Dreier in Serie und bauten so ihren Vorsprung kontinuierlich aus (36:20). Trotz des großen Vorsprungs der Merlins blieb es, sowohl auf den Rängen als auch auf dem Feld hitzig. Für die Spieler ging es nach dem 46:27 zugunsten der Merlins zum Abkühlen, für die Fans bot auch die Halbzeitpause jede Menge Stimmung mit der „Drumline“ von Dirk Feuchter. Den dominanten Auftritt seines Teams sah sich Merlins-Headcoach Tuomas Iisalo im dritten Viertel weitgehend zufrieden an, auch wenn die Zauberer nicht an ihre Defensivleistung aus der ersten Hälfte anknüpfen konnten. Die richtige Antwort hatten die Merlins immer parat (67:48). Im Schlussquarter dauerte es dafür ganze 26 Sekunden, ehe Iisalo seine Jungs nochmal zum Gespräch bat. Mit neu justiertem Fokus gingen die Merlins zurück ans Werk, brachten die Partie souverän zu Ende und gewannen deutlich mit 91:63.
Die Darsteller
Bei den Merlins zeigte sich einmal mehr die ganze Mannschaft als geschlossene Einheit. Sieben Spieler kamen auf sieben oder mehr Zähler, wobei Frank Turner und Sherman Gay Hauptrollen einnahmen. Gay legte als Topscorer 19 Punkte auf, kam zudem auf 5 Rebounds und 4 Blocks. Mit 8 Punkten, 10 Assists und satten 7 Rebounds lieferte Turner ebenfalls ein Komplettpaket ab. „Dass mit Frank unser kleinster Spieler die meisten Rebounds geholt hat, ist auch ein Resultat unserer Spielweise. Hier haben wir uns insgesamt in dieser Saison verbessert und gerade die Rebounds durch unsere Guards sind für uns wie Steals, aus denen wir unsere schnellen Angriffe generieren“, meinte Headcoach Iisalo dazu. Bester Nebendarsteller war Konrad Wysocki, der all seine 17 Punkte in der zweiten Halbzeit erzielte (5/8 Dreier) und dabei auch mal einen Wurf von downtown mit Brett traf.
Stimmen zum Spiel
Tuomas Iisalo (Headcoach Crailsheim Merlins). „Ich bin sehr zufrieden, wie wir unseren Gameplan umgesetzt haben, nachdem uns Hanau in den letzten beiden Jahren immer wieder vor neue Probleme gestellt hat. Heute haben wir von Beginn an den Ball hervorragend laufen lassen und brillante Entscheidungen getroffen. Damit haben wir genau richtig darauf reagiert, dass Hanau immer wieder die erste Wurfoption zugestellt hat. Auch unsere eigene Defense hat das ganze Spiel über gut funktioniert.“
Ingo Enskat (Sportlicher Leiter Crailsheim Merlins): „Es ist sehr schön zu sehen, wie die Mannschaft momentan mit den unterschiedlichsten Spielweisen der Gegner zurechtkommt. Ob nun in den schnellen Spielen wie gegen Köln oder Karlsruhe oder den physisch geprägten Partien gegen Nürnberg oder heute gegen Hanau. Dazu kommt wieder einmal das phantastische Publikum, die Fans haben heute wirklich einen tollen Vorgeschmack auf die Playoffs geliefert.“