Der Marienaltar steht mitten im Schiff der Herrgottskirche von Creglingen und ist der Jungfrau Maria gewidmet. Es ist eines der bekanntesten Werke von Tilman Riemenschneider. Der Stil der figürlichen Ausführung spricht für eine Ausführung in den Jahren nach der Fertigstellung des Rothenburger Heiligblut-Retabels um 1505–1508.
Der Altar ist 9,20 Meter hoch und 3,68 Meter breit. Er besteht aus der Predella, dem Mittelschrein, zwei Seitenflügeln und dem Gesprenge.
In der Predella sind in drei gleich großen Nischen die Anbetung der Weisen, das Reliquienfach (die Monstranz mit der Hostie ging verloren) und die außerbiblische Erzählung, wie der fünfjährige Jesus von einer Kanzel aus vor Erwachsenen eine Rede hält, zu sehen.[1]
Im Altaraufsatz ist die Himmelfahrt Mariens dargestellt. Links und rechts finden sich die zwölf Apostel. Das Gesprenge in der Höhe des Altars zeigt die Krönung Mariens. Links sitzt Gottvater und rechts der Sohn auf seinem Thron. Im linken Seitenflügel sieht man oben die Heimsuchung, unten die Verkündigung an Maria und im rechten Flügel oben die Geburt Jesu, unten die Darstellung Jesu im Tempel.