Ofer Canetti, Solocellist des Stuttgarter Kammerorchesters, und sein Duopartner Lars Jönsson haben drei Werke aus entfernten Regionen der Welt im Gepäck, deren musikalischer Charakter aus ihrem jeweiligen Kulturkreis heraus geprägt wurde. Prokofjew komponierte seine Cellosonate im Jahr 1949 für den von ihm verehrten Meistercellisten Mstislaw Rostropowitsch, der das Werk gemeinsam mit dem Pianisten Svjatoslav Richter schließlich auch uraufführte.
Lyrische Melodien und harmonische Klänge werden immer wieder von dissonanten Spannungen und eigenwilligen Rhythmen unterbrochen - die permanente Bedrohung durch das Regime Stalins wird regelrecht spürbar und hängt wie ein dunkler Schatten über dem Werk. Der israelische Komponist Ben Haim hat auf wundersame Weise die orientalische Stimmung seiner Heimat in seinen drei Liedern ohne Worte eingefangen und darüber verfügt, daß „ein Instrumentalist, der die drei Lieder spielt, auf alle Tendenzen virtuoser Brillanz zugunsten eines rein melodischen Ausdrucks verzichten sollte“. Griegs einzige Cellosonate hingegen steckt voller leidenschaftlicher Gefühlsausbrüche und ausgefeilter Harmonik. Die schönen und eingängigen Themen sind oft von folkloristischen Elementen geprägt und klingen unverkennbar norwegisch