In den letzten Tagen des Jahres 1879 kommt es in der Stuttgarter Weberstraße zu einem schrecklichen Verbrechen: Der Zimmermann Johann Waibel aus Kupferzell versucht die Familie seines Bruders auszulöschen und ermordet vier Angehörige.
Zwei Kinder überleben die Attacke schwer verletzt. Der Fall Waibel bewegt und empört die Menschen in Stuttgart und anderen Teilen Württembergs. Vor allem befeuert er die öffentliche Debatte um die Todesstrafe, die in diesen Jahren im gesamten Kaiserreich geführt wird. In Württemberg haben König Karl und seine Regierung seit über einem Jahrzehnt für die Begnadigung aller Todeskandidaten gesorgt. Nun wird auch hier der Ruf nach dem Fallbeil laut.
Der kriminalhistorische Vortrag zeichnet den Fall Waibel nach, verfolgt die Lebensläufe der Beteiligten und blickt auf die kriminalistische und juristische Aufarbeitung. Zugleich umreißt er die Geschichte der Todesstrafe im Königreich Württemberg.