Was haben Knoblauch und Rattengift mit kunstvollen Madrigalen zu tun? Im 17. Jahrhundert hatten die Komponisten und ihre höfischen Zuhörer mit den fein gepuderten Perücken ein besonderes Vergnügen daran, hohe Madrigalkunst mit Gegenständen des niederen Alltags nach Besen, Kesselflickzeug, Knoblauch, Heil- und Giftmittelchen zu paaren. Marktszenen waren en vogue, ein urbanes Durcheinander von Marktschreiern und fliegenden Händlern, in kunstvolle Polyphonie gegossen. Es ist kein Zufall, dass Luciano Berio dieses Sujet Mitte der 1960er-Jahre wieder aufgegriffen hat, als die Pop-Art Tomatendosen, Toilettenschüsseln und Comics zu Kunst erklärte und John Cage den Klang einer Straßenkreuzung zu Musik.
Knoblauch und Rattengift
SWR VOKALENSEMBLE
Im Wizemann Stuttgart Quellenstraße 7, 70376 Stuttgart
Theater & Bühne
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