In den letzten Jahren trat die Fragilität dessen, was wir Realität nennen, zunehmend in unser Bewusstsein: unser gesellschaftliches Miteinander, das soziale Absicherungssystem, unser Gesundheits- wesen aber auch unser zwischenmenschlicher Umgang zeigten ihre Lücken, Begrenzungen, ja ihre Zerbrechlichkeit. Unser Gefühl, als unabhängige Individuen existieren zu können, entpuppte sich als Illusion - eine Illusion, die schon längst in den Queer Studies thematisiert und kritisiert wird. Denn gerade queere Menschen machen immer wieder die Erfahrung, unsichtbar und verwundbar gemacht zu werden und irgendwie durch die sozialen Netze zu fallen.