Theater Poetenpack
Jugend ohne Gott
Nach dem Roman von Ödön Horváth
Bühnenfassung von Petra Wüllenweber
Theater Poetenpack, Potsdam
Mittwoch, 12. Februar 2025
19.30 Uhr
Waldorfschule
„Auch die Afrikaner sind Menschen“ – durch diese Aussage wird der Lehrer in Ödön von Horváths Jugend ohne Gott zum Hassobjekt im nationalsozialistischen Deutschland. Eine Absetzung durch seine eigenen Schüler scheitert an der Direktorin
und so muss er offen angefeindet mit auf Klassenfahrt ins Zeltlager. Während ein Feldwebel die Jugendlichen auf spätere Militäreinsätze vorbereitet, stellt sich der Lehrer Gewissens- und Glaubensfragen. Als schließlich der Schüler
N ermordet wird, muss der Lehrer eine Entscheidung treffen: Soll er zugeben, dass er das Schloss am Tagebuch des vermeintlichen Mörders Z aufgebrochen hat? Oder soll er zusehen, wie Zs Freundin Eva für den Mord verurteilt wird, obwohl
er den wahren Täter zu kennen glaubt? Auch wenn er sich für die Wahrheit entscheidet, sind die Folgen unabsehbar…
„Ein kleines Buch empfehle ich Ihnen, eine Erzählung Jugend ohne Gottvon Horváth. Sie ist großartig und schneidet quer durch den moralischen Weltzustand von heute“, so empfahl Hermann Hesse dem Schriftsteller Alfred Kubin den dritten
Roman des ungarischen Autors Ödön von Horváth (1901–1938). Er bietet einen tiefen Einblick in die deutsche Gesellschaft zur Zeit des Nationalsozialismus mit ihrem Mitläufertum und Diffamierungen.
In seinem 1937 erschienenen Spätwerk – ein Jahr später starb Horváth bei einem Unfall – setzt er sich vor allem mit Fragen der Schuld und Verantwortung auseinander. Sein Urteil ist bitter: „Der Einzelne wird, da wo er sich auflehnen will, von der Gesellschaft, und das ist nunmehr der faschistische Staat, zerrieben, wenn er nicht resigniert.“
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