Lachen hat etwas Befreiendes, aber auch Subversives. Es kann die Seele entlasten und die Lebensängste bannen. Es kann aber auch Autoritäten verlachen, Verfestigtes auflösen, Verhältnisse infrage stellen. Insofern kann es gefährlich sein. Das gilt für Staat und Kirche gleichermaßen. Nirgendwo blüht der Witz kreativer als in Systemen, die sich totalitäre Kontrolle anmaßen. Menschen setzen sich lachend über herrschende Zustände hinweg. Und können dabei auf einen Gott verweisen, der nach Aussagen der Bibel (Ps 2) über Herrscher lachen kann, die gottähnliche Macht beanspruchen.
Prof. Karl-Josef Kuschel, Literaturwissenschaftler und Theologe an der Universität Tübingen, wird in Anthropologie und Theologie des Lachens einführen.