Es ist eine zögerliche Liebesgeschichte, die Hans Weingärtner („Die fetten Jahre sind vorbei“) in seinem dieses Jahr auf der Berlinale beim Kinder- und Jugendfilmfest „Generation 14plus“ vorgestellten Roadmovie erzählt.
Jule und Jan sind eine Zufallsgemeinschaft, die sich nach frustrierenden Eingangserlebnissen auf ihrer Flucht aus Berlin auf dem Weg nach Südeuropa kennenlernen. Sie nämlich gabelt ihn mit ihrem alten Mercedes-Wohnmobil mit der Typenbezeichnung 303 beim Trampen auf. Während der Fahrt haben sie Zeit für Diskussionen, und die fallen ähnlich philosophisch aus wie einst beim Paar Julie Delpy/Ethan Hawke in Richard Linklaters Wienromanze „Before Sunrise“. Um ein Leben in Zeiten des Neokapitalismus geht’s da ebenso wie über den Fortschritt der Evolution und genetische Kompatibilität. Vor allem das Zwischenmenschliche bekommt einen breiten Raum, und klar: die beiden – gespielt von Mala Emde und Anton Spieker – spüren mehr und mehr auch, dass da was sein könnte zwischen ihnen. Es herauszufinden, darin lässt sich „303“ angenehm viel Zeit.