Das schweigende Klassenzimmer
Gewusst, welche Stadt im sozialistischen Deutschland den Namen Stalinstadt führen durfte?
Hier fühlten sich 1956 angehende Abiturienten nach einem Besuch in einem Westberliner Kino ermutigt, sich mit einer Schweigeaktion mit Opfern eines Aufstandes in Ungarn zu solidarisieren. Als der Volksbildungsminister (Burghart Klaußner) dies als konterrevolutionären Akt verurteilt, müssen 19 Schüler sich entscheiden, ob sie zu ihrer Geste des Mitgefühls stehen oder durch gegenseitigen Verrat ihre Haut und damit ihre Zukunft in der DDR retten. Lars Kraume („Der Staat gegen Fritz Bauer“) zeigt eindrücklich das Dilemma nicht nur der damals in Eisenhüttenstadt lebenden Erwachsenengeneration auf, auf die NS-Vergangenheit nur durch Schweigen antworten zu können.
Start: 1. März 2018