Don't worry Weglaufen geht nicht
Joaquin Phoenix hat in den vergangenen Jahren eine Fülle hochinteressanter, vor allem aber fordernder Rollen in Filmen gehabt. Er war Johnny Cash in »Walk the Line«, Jesus in »Maria Magdalena«, Handlanger eines Sektengurus in »The Masters« und in »Her« ein Mann, der sich in eine virtuelle Frau verliebte. Regisseur Gus van Sant hat Phoenix nun in einen Rollstuhl gesetzt. Erzählt wird die wahre Geschichte des Cartoonzeichners John Callahan (1951-2010), der trotz Querschnittslähmung nach Unfall den Lebensmut nicht verliert – im Gegenteil: er wird sogar ein unterhaltsamer Zeitgenosse, mit dem selbst die Sitzungen mit Sitzungsleiter Jonah Hill bei den Anonymen Alkoholikern zu vergnüglichen Lebenslektionen werden. Die Frage nach Schuld und ihrer Bedeutung ist dabei zentral. In der optimistischen und ausgewogenen von unterschiedlichen Milieus erzählenden Außenseitergeschichte gefällt neben der Wandlung zum Helden auch Rooney Mara als Callahans Freundin. Hübsch, dass auch einige der zynischen Cartoons zum Leben erweckt wurden. Einer gab dem Film letztlich seinen Titel.
MORITZ vergibt 4/5 Sternen.