Drei Tage in Quiberon
Interviews mit Schauspielern und Filmstars werden gerne in Hotels geführt. Oft reiht sich da ein 15-Minutenblock an den nächsten, Fragen und Antworten fallen meist stereotyp aus.
Der „Stern“-Journalist Michael Jürgs (Robert Gwisdek) hatte so gesehen 1961 ganz andere Bedingungen, als er und Fotograf Robert Lebeck (Charly Hübner) die manisch-depressive Romy Schneider in der Bretagne während eines Kuraufenthaltes besuchten. Es ist das erste Interview, das sie der deutschen Presse seit Jahren gibt, angepisst mitunter auch, weil die sie stets nur auf ihre Rolle als „Sissi“ reduzierte.
Aktuell sorgt sie sich vor allem darum, dass ihr 14-jähriger Sohn nicht mehr bei ihr leben mag. Als ihre Jugendfreundin (Birgit Minichmayr) aufkreuzt, rührt sich ihre Lebenslust wieder – und von dieser Phase des Hochgefühls profitiert dann auch das Interview. Marie Bäumer ist als Romy Schneider sowohl äußerlich wie auch in ihrer Sprache ein Glücksgriff sondergleichen für Regisseurin Emily Atef. Die exzellenten Schwarz-Weiß-Bilder tun ein Übriges, sich in die damalige Zeit zu versetzen.
Start: 12. April