»Frischling« nennt sie ihn, da hat er die Probezeit als Gabelstaplerfahrer und Regaleinräumer in einem großen Supermarkt längst bestanden. Für ihn ist sie »Fräulein Süßwaren«. Christian (Franz Rogowski) und Marion (Sandra Hüller) sind in der Verfilmung von Clemens Meyers Erzählband »Die Nacht, die Lichter« nicht die einzigen einsamen Herzen. Sie sind Teil einer Familie, die außerhalb des Marktes nicht existiert. Wie Christian langsam und schweigsam in sein neues Umfeld eintaucht, das ist behutsam und in ruhigen und hinreißend poetischen Bildern erzählt. Regisseur Stuber gibt seinen im Alltag unsichtbar bleibenden Figuren eine Stimme, ohne dass sie viel reden müssten. Er zeigt sie unverstellt – und das ist bei aller Schicksalsschwere mehr als sympathisch.
Start: 24. Mai