Kaum eine Filmfigur ist so ikonisch wie der berühmte britische Geheimagent. Seit knapp 60 Jahren schießt sich der smarte Beamte im Auftrag seiner Majestät durch die Welt und rettet sie dabei ein ums andere Mal gleich mit. Die erfolgreichste Filmreihe aller Zeiten hat seit jeher ihr entsprechendes Medienecho erzeugt. Umso mehr erstaunt es, dass es zahlreiche Fakten gibt, die selbst echte Fans noch überraschen können. In diesem Artikel haben wir die größten Geheimnisse rund um 007 aufgedeckt.
1. Wer ist der erste Bond?
Wer von James Bond spricht, der meint Sean Connery, Roger Moore, Daniel Craig oder Pierce Brosnan. Doch das sind nur die Film-Bonds und selbst dieser Kanon ist noch nicht vollständig. George Lazenby, designierter Nachfolger von Connery, hatte einen ganzen Film. Timothy Dalton schaffte immerhin zwei Verfilmungen, bevor die lange Pause bis zum Start der Brosnan-Bonds begann. Doch da gibt es noch zwei Schauspieler, die sich lange vor "Dr. No" mit dem berühmten Namen schmücken durften. Niemand geringeres als der 60er Jahre Superstar David Niven spielte den berühmten Agenten im Film "Casino Royale". Bemerkenswert ist in dieser Produktion auch sein Sidekick: Der damals noch blutjunge Woody Allen durfte seinen trotteligen Begleiter spielen. Aber selbst Niven war nicht der aller-allererste Schauspieler in einer Bond Rolle. Diese Ehre wird dem US-amerikanischen Schauspieler Barry Nelson zuteil. In der gerade einmal 48 Minuten dauernden Erstverfilmung von "Casino Royale" von 1954 hatte James Bond seinen ersten Auftritt - im Fernsehen.
2. Wer ist der erste Bond-Bösewicht?
Jeder Held braucht seinen Antihelden, so will es der Filmgott seit die Bilder laufen lernten. Da wir nun wissen, wer den ersten James Bond gespielt hat, gestaltet sich die Suche nach dem ersten Bond-Bösewicht entsprechend einfach. Das war niemand Geringeres als die Schauspiellegende Peter Lorre. Dieser ikonische Mime konnte spätestens mit Fritz Lang´s "M - Eine Stadt sucht einen Mörder" die Welt von seinem Talent überzeugen. Da lag es nahe, die wichtige Rolle des "Le Chiffre" mit ihm zu besetzen.
3. In Memoriam Q
Desmond Llewyn war bis 2007 bei allen Kinofassungen von James Bond als Waffenmeister dabei. Seine kurzen Szenen mit der Präsentation der neuesten Gadgets sind Legende geworden. Sein Ende war indes umso tragischer. Den nahenden, von Krankheit begleiteten Tod vor Augen, nahm Llewelyn sein Schicksal lieber selbst in die Hand. Schaut man ganz genau hin, dann sieht man in seiner allerletzten Szene, dass sich der Schauspieler nicht nur von seiner Arbeit verabschiedet hat. In einem absteigenden Aufzug entschwindet er den Blicken von Bond und dem Publikum. Roger Moore erwies ihm als einziger Bond-Darsteller die Ehre, zu seiner Beerdigung zu erscheinen. Er hielt sogar eine Trauerrede.
4. Ein Held aus der zweiten Reihe
Wer Albert R. Broccoli, Terence Young und Louis Maxwell waren, weiß jeder. Aber wer kennt den Namen Leonard Gmür? Dieser umtriebige Schweizer war der Chef der Second Unit bei sechs James-Bond Filmen. Sein kleines Produktionsunternehmen war verantwortlich für viele der beeindruckendsten Action-Scenen, die es bei Bond zu sehen gab. Ob die explodierende Bergbasis in "Golden Eye", die Verfolgungsjagd auf dem Eissee bei "Der Hauch des Todes" oder die Zirkus-Szene bei "Octopussy" - Leonard Gmür hat es umgesetzt.
5. Bond´s Vorbilder
Jede Geschichte braucht ein Körnchen Wahrheit in sich. Mit dem britischen Superagenten ist das nicht anders. Vorlage für die Romane war der Special-Operations-Soldat Patrick Dalzel-Job. Im zweiten Weltkrieg war er Spezialist für Geheimoperationen hinter den feindlichen Linien.
Dessen reale Erlebnisse reichen locker an die fantastischen Abenteuer des fiktionalen Charakters heran. Aber dann gibt es da noch die BBC-Fernsehserie "Fleming: Der Mann, der Bond wurde". Hier ist es der Schöpfer der Romane selbst, der durch eigene Erlebnisse die Inspiration für seinen Helden wurde. Zumindest einmal konnte er - so die filmische Legende - an einer Spezialoperation teilnehmen, bei der es auch ziemlich heiß wurde.
6. Die anderen Bond-Autos
"Zerstörst du jedes Fahrzeug, in dem du sitzt?" So fragte es Natalja Fjodorowna Semjonowa in "Golden Eye", als wieder einmal ein Hubschrauber explodiert ist. Die Brosnan-Bonds waren mit Sicherheit sehr actionreich, sie haben dieses Element aber bei Weitem nicht erfunden.
Das Gadget-überfrachtete Bondmobil gehört zu jedem 007 Film dazu. Meistens überlebt es seinen Einsatz nicht. Es stirbt aber niemals ohne Kampf. Die Verarbeitung der Autos von Schurken, Behörden und Unbeteiligten zu Altmetall wird in Bond-Filmen deshalb von Film zu Film stärker zelebriert.
Vor allem beim Wechsel der Hauptdarsteller steigt der Materialverschleiß sprunghaft an. Das war besonders gut beim Einstand von Roger Moore in "Leben und Sterben lassen" zu erkennen. Der vorausgegangene Film "Diamantenfieber" war noch mit Sean Connery besetzt. Dieser sorgte bereits mit einer spektakulären Verfolgungsjagd für Aufsehen. Als ginge es aber darum, dieses in Vergessenheit zu drängen, setzte "Leben und Sterben lassen" zu einer Vernichtungsorgie an, welche die Welt noch nicht gesehen hat. Da kämpfte Auto gegen Auto, Auto gegen Boot, Auto gegen Flugzeug, Bus gegen Brücke usw..
Die Spitze markiert aber "Spectre" mit dem grimmigsten Bond, gespielt von Daniel Craig. Bei diesem Film wurden Fahrzeuge im Wert von über 30 Millionen Dollar vernichtet
7. Es muss nicht immer Rolex sein
Bond trägt immer eine Rolex? Von wegen! Zwar trug der Geheimagent die Rolex Submariner in "Dr. No", "Liebesgrüße aus Moskau" und "Goldfinger. Anschließend kam Breitling bei "Feuerball" mit den Modellen "Top Time" und "Navitimer" ins Spiel. Immer auf der Höhe der Zeit, kam mit "Live and Let Die" die us-amerikanische "Hamilton Pulsar" ans Handgelenk von Bond. Doch sie wich bald wieder der bekannten Rolex Submariner, die dieses Mal auch mit einem echten Gadget ausgestattet war: einem superstarken Elektromagneten und einer Kreissäge.
Digital wurde es dann in "Der Spion der mich liebte". Die Seiko von Bond hatte sogar einen Fernschreiber und einen Sprengzünder. Seiko stellte auch im nächsten Film beide Uhren. Zuerst war es die Analog-Digitale G757 mit integriertem Text-Empfangsgerät. Diese wich im gleichen Film der Seiko T001 mit eingebautem Fernseher - einem Vorläufer der heute so beliebten Smartwatches.
Mit Pierce Brosnan kam 1995 dann die Omega an das Handgelenk von James Bond. Dabei ist es bis heute geblieben. Auch wenn es von diesem Uhrenhersteller viele verschiedene Modelle und Serien gibt, trug James Bond immer nur Zeitmesser der Seamaster-Serie. Diese Reihe wurde speziell für Taucher entwickelt und ist somit auch die perfekte Uhr für Kommandanten der Royal Navy. So kam zusammen, was zusammengehört. Bleibt die Frage, welche Uhr die allererste im Bond-Kanon war. Das war die US-amerikanische Gruen Precision 510.
8. Niemals zu jung zum Sterben
Im Film „Im Angesicht des Todes“ hatte die bis dahin jüngste Bondgirl-Darstellerin ihren Auftritt. Die gerade einmal 18-jährige Alison Doody spielte zusammen mit Papillion Soo die Begleiterinnen May Day – Jenny Flex und Pan Ho. Das sah man der Britin in keiner Weise an. Genützt hat ihre Schönheit ihr indes nichts - sie wurde im Film von ihrem eigenen Boss zusammen mit den lästig gewordenen Arbeitern ertränkt. Immerhin hat sich Max Zorin damit May Day zur Feindin gemacht. Sie konnte in ihrem letzten Akt seine Zerstörungspläne erfolgreich vereiteln.