Der Schmerz über das umstrittene Urteil des Deutschen Ringer-Bundes und das Ausscheiden aus der Bundesliga sitzt bei den Red Devils immer noch tief. Nun wollen die Ringer mit dem neuen Geschäftsstellenleiter Julian Reuter notfalls rechtlich vorgehen.
Keine Frage, bei den Red Devils sind alle nach wie vor geschockt: »Das ist frustrierend und hat nichts mehr mit Sport zu tun«, ärgert sich Organisationsleiter Jürgen Koch. Auch Abteilungsleiter Jens Petzold findet deutliche Worte: »Es ist eine große Ungerechtigkeit.« Ausgangspunkt ist das Urteil des Deutschen Ringer-Bundes (DRB) im Viertelfinale der Bundesliga, bei dem einem Protest des ASV Mainz 88 wegen einer Hautveränderung des Ringers Hammet Rüstem stattgegeben wurde. Rüstems 4:0-Sieg wurde nachträglich für den Gegner gewertet – Punkte, die den Red Devils nach verlorenem Rückkampf zum Weiterkommen fehlten.
Nun wollen die Red Devils den Rechtsweg einschlagen. »Ein Schreiben an den DRB über die Anwaltskanzlei Schickardt haben wir bereits herausgeschickt, nun warten wir auf Antwort«, berichtet Julian Reuter. Für den 32-jährigen Hildesheimer, der Ende des Jahres als neuer Geschäftsstellenleiter den Posten von Jens Petzold übernehmen soll, gibt es also bereits viel zu tun. Trotzdem ist Petzold zuversichtlich: »Julian ist seit 7. Januar offiziell bei uns und das funktioniert jetzt schon super zusammen.«
Bis zum 28. Januar hat der DRB nun Zeit, auf das Schreiben einzugehen. Sollte es dann zu keiner Einigung kommen, sollen rechtliche Schritte eingeleitet werden. »Es geht dabei nicht nur um Geld«, erklärt Reuter. Zwar wird auch eine finanzielle Entschädigung für die Verluste, die der Ringer-Verein durch das frühzeitige Viertelfinal-Aus erlitten hat, gefordert – »auch unsere Sponsoren haben ja mindestens mit einem Einzug ins Halbfinale gerechnet«, so Petzold – vor allem gehe es aber um Regeländerungen. »Da müssen bestimmte Richtlinien und Strukturen einfach mal grundlegend geändert werden, und zwar dringend«, betont Reuter. »Andernfalls öffnet ein solcher Präzedenzfall nur Tür und Tor für ähnliche Situationen in kommenden Kämpfen.«