Pferdemarkt Heilbronn
Der Heilbronner Pferdemarkt ist Kult. Vom 23. bis 25. Februar findet er zwischen Harmonie und Friedensplatz zum 250. Mal statt. Zu Beginn des Vieh- und Rossmarkts im Jahre 1770 wurden die schwersten Ochsen und die schönsten Pferde prämiert. Die Besitzer bekamen für ihre Tiere Viehmarktstaler. Die Ochsen und Taler sind verschwunden, die Pferdeschau aber gibt es noch heute.
Neben der Pferdeschau an den Reitanlagen am Trappensee, wo über 200 Pferde begutachtet und nach alter Tradition prämiert werden, zieht vor allem der Krämermarkt Tausende von Besuchern an. Bei Wind und Wetter. Legendär ist auch die Preisverleihung für die besten Pferde am Pferdemarktmontag. Früher traf sich die Heilbronner Gesellschaft zu dieser launigen Veranstaltung in der Alten Kelter. Seit die Stadtbahn durch die Moltkestraße fährt und das Areal etwas verändert wurde, findet die Prämierung im Wilhelm-Maybach- Saal der Harmonie statt. Start der zünftigen Zeremonie ist um 11.30 Uhr. An gleicher Stelle gibt es am Sonntag um 17 Uhr zum Jubiläum ein hippologisches Seminar mit dem »Huffl üsterer« Jürgen Kurz. Der Eintritt ist frei. Neu ist ab diesem Jahr ein großer Funpark am Friedensplatz, mit Ponyreiten am Samstag und Sonntag und Familienpreisen am Montag. Bilder auf dem Veranstaltungsgelände lassen den Besucher in die Geschichte eintauchen. Senioren können sich am Samstagnachmittag ab 14 Uhr beim Tanztee mit Kaff ee, Kuchen und Musik in der Harmonie unterhalten lassen. Und natürlich wird der 250. Pferdemarkt am Samstagabend ab 18 Uhr bei der Scheunenparty in der Harmonie gebührend gefeiert.
Wen es auf den Krämermarkt zieht, der kann sich durch Hunderte von Ständen wühlen. Aus jeder Ecke steigt einem ein anderer Duft in die Nase. Bei den Marktschreiern fliegen wie vor Jahr und Tag Aale, Fleischwürste und Yuccapalmen durch die Luft. Begleitet von Sprüchen, die kein Auge trocken lassen. Auf dem Rundkurs über den Markt kommt man an Lammfellsohlen, langen Unterhosen und Kittelschürzen vorbei. Der eine preist seine Autoglanzpolitur als die beste der Welt an. Der nächste hobelt Gemüse bis zum Nimmerleinstag. Es gibt Polierund Putzsteine, Alleskleber, Teppichklopfer, Kunsthandwerk, Töpfe, Pfannen, Gartenzwerge, Keramiktassen und Ledergürtel. Wer einen Schnaps braucht oder einen Becher heiße Brühe zum Aufwärmen zwischendurch: Alles kein Problem. »I bin der, wo ällene Fraue en Korb gibt« - ob er auch dieses jahr wieder dabei ist, der Korbmacher von der Schwäbischen Alb? Wer auf der Suche nach einer neuen Markise oder einem Kehrgerät ist, wird ebenso fündig wie der Häuslesbauer, der sich über Altbausanierung informieren will. Und auch die Fensterputzer ziehen wieder ihre Bahnen.
Heilbronner Pferdemarkt alt
Der Pferdemarkt in den 60er Jahren.
Heilbronner Pferdemarkt
Sa. 23. bis Mo. 25. Februar zwischen Kongresszentrum Harmonie und Friedensplatz