Foto: Gaudenz Danuser
Bülent Ceylan
»Lassmalache« – oder besser gesagt: »Lassmahingehen« heißt es am Samstag, den 19. Januar, in der Porsche Arena in Stuttgart! Bülent Ceylan hat MORITZ-Redakteurin Sophia Budschewski vorab die Highlights seines neuen Bühnenprogramms verraten – aber auch Position zur aktuellen Flüchtlingsthematik bezogen.
Dein neues Programm heißt »Lassmalache«, so ist das Thema des Abends schon einmal gesetzt. Auf welche Höhepunkte darf sich das Heilbronner Publikum freuen?
Worüber lachen Diktatoren? Das wird einer der Höhepunkte im Programm, wenn Putin, Erdogan, Kim Jong Un und Trump sich gegenseitig Witze erzählen. Aber im Grunde genommen rockt es von Anfang bis Ende! Natürlich sind Harald, Anneliese, Mompfreed und Hasan auch wieder mit neuen Geschichten am Start.
Autogrammstunden gehen bei Dir schon mal eine Stunde lang. Dürfen sich Deine Fans wieder auf Tuchfühlung mit Dir vor oder nach der Show freuen?
Ja, vor der Show gibt es wieder eine Autogrammstunde. Der nahe Kontakt mit den Fans ist mir wichtig.
Dein beruflicher Werdegang führte ziemlich geradlinig zur Comedie-Branche. Gab es auch eine Alternative?
Ich wollte ursprünglich mal Sonderpädagoge werden (lacht). Aber ganz ehrlich: Menschen zum Lachen bringen ist eines der anständigsten Dinge der Welt. Es macht einen Riesen Spaß Menschen damit glücklich zu machen und sie vom Alltag abzulenken.
Die Welt ist im Zwist, gefühlt jeder mit jedem – auch mit dem Heimatland Deines Vaters, der Türkei. Was sagst Du zu dieser Entwicklung?
Ich wünsche mir, dass bald alles wieder demokratischer wird. Türkische Familie gehen zur Zeit auseinander, weil der eine für und der andere gegen Erdogan ist. Schlimm! Mein Vater war schon sehr früh gegen ihn und er würde sich jetzt im Grab rumdrehen. Ich hoffe, viele wachen auf und man geht wieder menschlicher miteinander um.
»Vor dem Witz sind wir alle gleich. Lasst uns gemeinsam lachen« – so heißt es in Deinem aktuellen Programm. Immer noch sind die Flüchtlingswelle, Integration etc. die großen Themen unserer Zeit – Was glaubst Du warum gerade eine solche Angst bzw. Wut herrscht?
Viele fühlen sich alleine gelassen mit dem was da passiert. Nach dem Motto: ‚Man hat uns gar nicht gefragt, was wir davon halten!‘ Dann sind leider auch noch Terroranschläge und Vergewaltigungen passiert. Das schürt Hass und Intoleranz. Wichtig ist, dass man nicht alle pauschalisiert. Nicht alle Flüchtlinge sind Verbrecher, genauso sind auch nicht alle Deutsche Nazis. Integration ist meiner Meinung von Anfang an schlecht gelaufen. Man hat schon in den 60er und 70er Ausländer ghettoisiert und heute haben wir echt Stadtviertel, wo es kaum Deutsche gibt und dadurch entsteht eine Parallelwelt. Teilweise sprechen Jugendliche aus diesen Viertel kein gescheites deutsch. Und Sprache ist für die Integration das A und O. Wir müssen trotzdem weiter für Integration kämpfen! Es gibt keine Alternative!
Schwarz ist Deine Farbe und Markenzeichen auf der Bühne. Sieht man Dich privat auch mal im Hawaii Hemd (Anleihe vielleicht bei Jürgen von der Lippe)?
Nee, ich trage privat schon eher dunkle Sachen (lacht).
In der Kunst, Musik und beim Sport geht es doch auch. Warum funktioniert, Deiner Meinung nach, der Austausch von Kulturen in diesen Bereichen, aber im Alltag nicht?
Ja, das stimmt! Da spielt Bildung aber auch eine große Rolle. Je gebildeter ein Mensch desto besser kann man ihn integrieren. Und in der Kunst und in der Musik sind viele auch sehr gebildet.
»Die Hoar!« – Wie pflegst du Deine Wahnsinns-Mähne und hast Du schon einmal über einen Imagewechsel nachgedacht?
Die Haare bleiben dran solange es geht (lacht). Ab und zu mal ein gutes Haaröl in die Spitzen – fertisch!