Gotz Bury
Der Wiener Aktionskünstler Götz Bury lädt inmitten der Abteilung »Crailsheimer Fayencen« im Stadtmuseum im Spital Crailsheim zum »prachtvollen« Galadiner ein. Eröffnet wird die Ausstellung »Fest getafelt und schwer aufgetischt - Das Galadiner« mit einer Performance des Künstlers am Internationalen Museumstag, 17. Mai, um 15 Uhr. Götz Bury präsentiert und »schneidert« die passende Garderobe zum Ereignis in seiner »endzeitlichen Modenschau« mit allem, was ein gut sortierter Haushalt so hergibt. Bei seiner Kollektion »Der letzte Schrei!», schreckt Couturier Bury vor keinem No-Go zurück.
Barocke Festtafel
Die Ausstellung »Galadiner« von Götz Bury ist bis zum 02. August im Stadtmuseum im Spital zu sehen. Die Installation durchzieht die Schausammlung der in Crailsheimer gefertigten Fayencen. Das fein bemalte Geschirr imitierte das begehrte Porzellan aus China. Fayencen waren im 18. Jahrhundert in Mode und gehörten zur gehobenen Tischkultur. Götz Bury hat, um sich die Ausstattung für sein großes Galadiner im Stadtmuseum zu bauen, aus seiner Küche alles ausgebaut, was nicht niet- und nagelfest ist: von den Kochtöpfen, über das Besteck und die Küchenspüle, bis hin zur Waschmaschine und dem Staubsaugerrohr ist alles verarbeitet, nicht einmal die Küchentür war vor seinem Zugriff sicher. So entstand eine Festtafel von barocker Pracht aus recyceltem Material. Die kunstvoll gemachten Pokale, Tafelaufsätze und Leuchter sind verblüffend und konfrontieren mit der Frage von Schein und Sein. Der Künstler zielt mit seinen humorvoll hintersinnigen Objekten und Aktionen auf aktuelle Probleme: Verschwendung von Rohstoffen, Wegwerfmentalität in Bezug auf Lebensmittel und Kleidung, prekäre Arbeits- und Lebensverhältnisse.
Götz Bury: Galadiner und Modenschau
So. 17. Mai - So. 2. August, Stadtmuseum im Spital, Crailsheim