
Foto: Traumtheater Metzingen
Dr. Steffen Kromer & Manuel Späth am Russischen Fangstuhl
Dr. Steffen Kromer & Manuel Späth am Russischen Fangstuhl
Gute Theaterkunst entführt die Besucher gerne in die sonst so oft verschlossenen Räume der eigenen Imagination. Das Traumtheater Metzingen will seinen Besuchern den Schlüssel reichen, um die eigenen Träume zu erkunden. MORITZ sprach mit Intendant Dr. Steffen Kromer über die ambitionierte Theaterproduktion, Erlebnisräume mit Wohlfühlatmosphäre und die Kunst, die eigenen Träume zu verwirklichen.
Was verbirgt sich hinter dem Traumtheater in Metzingen?
Das Traumtheater ist als Kunstform sehr neu und ähnelt dem Revuetheater, ist aber eher an den Film Cabaret mit Liza Minnelli angelehnt. Wir vereinen Künste aller Art, z.B. die Akrobatik, Gesang und Tanz - vermengen diese allerdings auch mit anregenden Kurzmonologen, die in die Show und das gesamte Bühnenprogramm eingearbeitet werden. Unsere Show dreht sich um Träume und Selbstverwirklichung. Durch die etwa zweistündige Show führt als Conférenciere die großartige Sängerin Felicitas Reinhardt aus Hamburg, die sich nach ihren musikalischen Weltreisen auf der »Aida« unglaublich auf einen Auftritt im Ländle freut. Sie verbindet mit ihren poetischen Monologen die einzelnen Darbietungen zu einer bewusst offen gehaltenen Geschichte, die zum Nachdenken und Träumen anregen soll.
Wie darf man sich die Atmosphäre am Theaterabend vorstellen?
Wir haben ein hohes Sternenzelt mit großer Kuppel und einer Grundfläche von etwa 315 Quadratmetern. Wir bieten also ganz bewusst jede Menge Platz für die etwa 85 Zuschauer, die bei unserer Show Platz finden. Die Sitzplätze an den geselligen Tafeltischen im Parkett Bereich und den gemütlichen Rundtischen der Loge sind im 20er-Jahre Stil gehaltenen. Es war mir besonders wichtig, dass von jedem Platz aus eine gute Sicht auf die Bühne möglich ist. Eine Stunde vor der Show bieten wir noch eine gastronomische Einstimmung an, die vom eigentlichen Theaterprogramm getrennt ist, damit wir einen gemeinsamen Erlebnisraum mit Wohlfühlatmosphäre für das Publikum schaffen. Ich möchte, dass die Zuschauer einen Abend erleben, der alle Sinne anspricht, gut unterhält und für den ein oder anderen vielleicht sogar eine Inspiration ist die eigenen Träume wahr werden zu lassen.
Wie sind Sie auf die Idee gekommen eine eigene Theatershow zu veranstalten?
Ich war eigentlich immer schon jemand, der eigene Wege gehen wollte. Seitdem ich sieben Jahre alt bin, stehe ich als Artist auf der Bühne. Angefangen habe ich als Schlangenmensch, mit der Pubertät entwickelte sich jedoch die Leidenschaft für die Luftakrobatik, sodass ich mich heute in der Luft zu Hause fühle. Die Artistik hat mir in meiner persönlichen Entwicklung und bei meinem Studium sehr geholfen, sodass ich schon mit 18 Jahren eine erste Skizze für ein Theaterzelt gezeichnet habe. Knapp ein Jahrzehnt und eine Promotion später habe ich es tatsächlich geschafft, diesen Traum zu verwirklichen.
Was würden Sie ihren Gästen raten?
Bei meiner Lehrtätigkeit sehe ich sehr viele begabte Menschen, die sich nicht trauen ihre Leidenschaft auszuleben. Ich möchte mit meinem Beispiel zeigen, dass sich Beruf und Berufung gut kombinieren lassen.