Siebenbürgisches Museum
Im durch ethnische wie konfessionelle Vielfalt geprägten Siebenbürgen entstand ein einzigartiger Ausdruck orthodoxer Volksfrömmigkeit – die Hinterglasikonen. Siebenbürgen war ab dem 18. Jh. die einzige Kulturlandschaft, in der Ikonen nach den Regeln der ostkirchlichen Tradition in der Form westlicher Hinterglasbilder hergestellt wurden. Somit verschmolzen hier byzantinische und lateinische Traditionen des Andachtsbilds auf einzigartige Weise. Die rumänischen Hinterglasikonen Siebenbürgens sind als Zeugnisse echter Volkskunst gleichsam Fenster in eine andere, himmlische Wirklichkeit, die in ihren Motiven und ihrer Farbenpracht Lebensfreude und tiefempfundene Frömmigkeit vereinen. Nachdem als Grundvoraussetzung bereits im 16. Jahrhundert in Siebenbürgen Flachglas für den Fensterbau produziert wurde, sind die Anfänge der siebenbürgischen Hinterglas-Ikonenmalerei in der ersten Hälfte des 18. Jahrhunderts anzusetzen. Sie stehen wahrscheinlich im Zusammenhang mit der Einfuhr volkstümlicher katholischer Hinterglas-Andachtsbilder.
Ab 17.10.18 bis 28. April 2019
Schloss Horneck 1, Gundelsheim