Frei und furios. Wo ist der Weg? Da, wo die Angst lauert. Charlotte Brandi enttarnt, entmachtet, entschärft sie – für sich selbst und auch für alle, die mutig sind zu folgen. Dass sie dabei nie keifend, sondern ergreifend und lindernd klingt, dass ihre Stärke in der Klarheit des Filigranen und in der würdevollen Präsenz und Präzision ihrer Sprache liegt, macht das Album »An den Albtraum« zu einem Juwel – beunruhigend und betörend zugleich. Das augenzwinkernde Wortspiel im Titel verweist auf Entstehungsorte einzelner Songs am Alpenrand, aber auch auf »Eure Heimat ist unser Albtraum«, ein queerfeministischer Sammelband, der mit Deutschland und dem Heimatbegriff abrechnet. Ende 2020 veröffentlichte sie eine ähnlich kolorierte EP »An das Angstland«. 2021 spielte die Multiinstrumentalistin auf Danger Dans »Das ist alles von der Kunstfreiheit gedeckt« Akkordeon.
Fr. 27. September, 20 Uhr, Rätschemühle, Geislingen, raetsche.com