Er ist einer der Klassiker des deutschen Kabaretts und gutbürgerlichen Humor: Wenn Werner Koczwara in seiner gandios schwarzhumorigen, intelligenten Art die Lupe auf die Befindlichkeiten des deutschen Rechtsstaats legt, bleibt kein Auge trocken. Sein Programm »am achten Tag schuf Gott den Rechtsanwalt« erhielt die höchste Auszeichnung, die das deutsche Kabarett zu vergeben hat: Es ist mit einer Spielzeit von über 12 Jahren und mehr als 1000 Aufführungen das meist gespielte Programm des deutschsprachigen Kabaretts, bleibt aber dank ständiger Aktualisierungen stets am Zeitgeschehen.
Werner Koczwara wurde 1957 in Schwäbisch Gmünd geboren. Erste satirische Texte für den Hörfunk schrieb er ab 1983. Ein Jahr später erlangte er mit einem kurzen Sketch beim Sender Freies Berlin erste Aufmerksamkeit. Es folgten Auftritte im ARD und BR sowie sein erstes eigenes Programm. Von nun an ging es steil bergauf: Schnell machte er sich einen Namen als Satiriker, arbeitete als Autor für »Wetten, dass..?« und die »Harald Schmid Show« und ist bis heute bundesweit zu sehen. Bekannt ist er vor allem für das von ihm geschaffene »Justizkabarett«, in dem er sich mit Humor durch Irrwege und Absurditäten der Justiz kämpft. Sein Programm »am achten Tag schuf Gott den Rechtsanwalt« erhielt die höchste Auszeichnung, die das deutsche Kabarett zu vergeben hat: Es ist mit einer Spielzeit von über 12 Jahren und mehr als 1000 Aufführungen das meist gespielte Programm des deutschsprachigen Kabaretts. Der überragende Erfolg des Programms ist auch auf Koczwaras feinfühlige Aktualisierungen des Materials zurück zu führen. Am Paragraphen Irsinn besteht für seine scharfe Kabarettklinge schließlich kein Mangel. Das Programm setzt in der Pointendichte neue Maßstäbe, ist grandios schwarzhumorig, intelligent und dabei höchst unterhaltsam. Kein anderes Volk der Welt hat wie wir Deutschen eine derartige Fülle an Gesetzen und Paragrafen hervorgebracht. Hier regelt man einfach alles: die Eheschließung bei Bewusstlosigkeit (§1314 BGB) und das vorschriftsmäßige Anbringen von Warndreiecken bei Trauer-Prozessionen (§27 StVO). Und das packt der Gesetzgeber dann in eine Sprache, die selbst Juristen kaum noch verstehen. Und der humoristische Schatz der deutschen Juristerei geht mit sinnlosen Gerichtsurteilen noch weiter. Mit faszinierenden Urteilen wie »Wer in seiner Wohnung stirbt, verhält sich vertragsgemäß« (AG Salzgitter). »Ein Bankschließfach ist keine Wohnung«(BGH), und dem wegweisenden Beschluss des OLG Köln: »Für sinnlose Vorgänge besteht kein Regelungsbedarf«. Dagegen gibt es nur eine Notwehr: Lachen! Bei Werner Koczwara lacht man am besten über sich selbst und zwar ausgiebig und mit Niveau. Seit 30 Jahren hat Koczwara nun großen Spaß daran, aus der deutschen Ordnung den darin enthaltenen Unfug herauszuklopfen. Koczwara zeigt: ein realer Paragraf ist oft viel komischer als die feinste Satire. Und er zeigt dabei in seiner gandios schwarzhumorigen, intelligenten und dabei höchst unterhaltsamen Art, das ein Gerichtsurteil oder ein Gesetzesparagraph oft mehr
Pointen hat als mancher Berufskomiker. alh
Werner Koczwara beim Spassix Dinner Löwenstein
Sa. 26. November, 19.30 Uhr, Weinhaus Löwenstein,
www.spassix.de