Wohl keine Epoche prägt unsere Gegenwart so stark wie das 19. Jahrhundert. In drei Werkstattinszenierungen setzen sich Studierende der Akademie für Darstellende Kunst Baden-Württemberg (ADK) mit den damaligen Umbrüchen in Gesellschaft, Kunst, Wissenschaft und Politik auseinander und untersuchen deren weitreichende Bedeutung für die Jetztzeit. Vom 13. bis 15. Februar 2019, Beginn jeweils 18 Uhr, lädt die ADK zu drei Projekten des Themenmoduls »Der lange Schatten des 19. Jahrhunderts« ein. Gezeigt werden Arbeiten von Benjamin Junghans, Maximilian Pellert und Zita Wende, Studierenden des 3. Studienjahrs Regie, die sich u.a. mit Texten von Arthur Schnitzler und Émile Zola befassen. Die Inszenierungen entstehen in Zusammenarbeit mit Studierenden des 3. und 4. Studienjahrs Schauspiel, des 1. Studienjahrs Dramaturgie sowie mit Studierenden des Studiengangs Bühnen- und Kostümbild der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Stuttgart (ABK). Eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Weitere Informationen sowie die Spielfolge unter www.adk-bw.de. Karten zu 8 Euro / ermäßigt 5 Euro sind an der Abendkasse erhältlich.
Über die einzelnen WERKSTATTINSZENIERUNGEN
»FRÄULEIN ELSE« von Arthur Schnitzler. In einer Bühnenfassung von Juliane Logsch und Zita Gustav Wende
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Foto: Steven M. Schultz_ADK
Fräulein Else
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Foto: Steven M. Schultz_ADK
Fräulein Else
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Foto: Steven M. Schultz_ADK
Fräulein Else
REGIE: ZITA GUSTAV WENDE
»Du willst wirklich nicht mehr weiterspielen, Else?« – »Nein, Paul, ich kann nicht mehr.« Else, eine stolze, feinsinnige junge Frau, ist das grotesk pseudomoralische Lebensspiel ihrer Zeit leid. Zu eng schnürt sich das spießbürgerliche Korsett, in das sie hineingeboren ist, um ihren wachen, nach Freiheit sehnenden Geist. Als dann von Else verlangt wird, ihren Körper für die Exsistenzrettung ihrer Familie zu verkaufen, ziehen die Schlingen ihrer perfiden Umwelt sich immer fester um sie zusammen. Zwischen Ohnmacht und Ekstase, Traum und Wirklichkeit wandelt Else in der »Welt von Gestern« mit der Hoffnung auf ein befreiendes Morgen.
Es spielen: Silva Bieler, Nicolas Martin, Luzia Oppermann, Jonathan Peller | Dramaturgie: Juliane Logsch | Bühnen- und Kostümbild: Christian Blechschmidt (ABK Stuttgart)
»THÉRÈSE RAQUIN« nach dem Roman von Émile Zola. Unter Verwendung d. Bühnenfassung von Paris Kosmidis
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Foto: Steven M. Schultz_ADK
Therese Raquin
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Foto: Steven M. Schultz_ADK
Therese Raquin
REGIE: MAXIMILIAN PELLERT
Welchen Einfluss haben Bedürfnisse auf unsere Entscheidungen? Wie frei können wir handeln? Und wie kompromisslos muss Emanzipation sein? Thérèse und Camille finden sich nach einer gemeinsamen Kindheit in Vernon als bürgerliches Ehepaar in Paris wieder. Unglücklich verheiratet fristen sie unter den Bemutterungen der alten Madame Raquin ihr Leben – bis Jugendfreund Laurent in die Familie tritt. Eine Geschichte über Begehren, Ausbruch aus Konventionen und vergessene Konsequenzen.
Es spielen: Lily Frank, Florian Gerteis, Frederik Gora | Dramaturgie: Lena Meyerhoff | Bühnenbild: Maximilian Pellert
»SALON IM TURM« von und mit Sarah Maria Löber-Kluth
Foto: Steven M. Schultz _ADK
Salon im Turm
REGIE: BENJAMIN JUNGHANS
Die Gesellschaftsdame Sarah Maria Löber-Kluth lädt seit Jahren zum Salon im Turmzimmer der Villa Perceval. Man kommt freudig zusammen, genießt Musik und Literatur in bürgerlicher Harmonie. Doch was passiert, wenn diese Gemeinschaft plötzlich die traute Einigkeit verliert? Wie viel Druck hält ein Chor stand, bevor sich schiefe Noten in den Einklang pressen? Dann stellt sich die Frage: Was macht eine Gesellschaft aus, was hält sie zusammen und was muss jede/r Einzelne zu ihrem Gelingen beitragen?
Es spielen: Simon Kluth, Maria João Kreth d’Orey, Arne Löber, Sarah Palarczyk | Dramaturgie: Sophia Bock | Bühnen- und Kostümbild: Lea Winkler (ABK Stuttgart)
Veranstaltungsinformationen
Mittwoch, 13. Februar (Premiere). Weitere Vorstellungen: 14. Februar und 15. Februar | jeweils 18 Uhr
»Der lange Schatten des 19. Jahrhunderts«. Eine Regie-Werkschau
3. Studienjahr Regie | 3. und 4. Studienjahr Schauspiel | 1. Studienjahr Dramaturgie
Akademie für Darstellende Kunst, Akademiehof 1, 71638 Ludwigsburg
Eintritt: 8 Euro | erm. 5 Euro | Keine Anmeldung erforderlich
Einlass/Abendkasse (Foyer): 30 Minuten vor Vorstellungsbeginn