Haiou Zhang
Auch im Jahr 2018 kommen die »MPDV Classics« am 27. Oktober nach Mosbach . Zum siebten Mal veranstaltet die Firma MPDV Mikrolab GmbH in der Alten Mälzerei ein hochwertiges Klassisches Konzert mit anerkannten Gästen der internationalen Klassik-Szene. Haiou Zhang und die Russische Nationalphilharmonie unter Leitung von Vladimir Spivakov spielen Tschaikowski.
Ein weiteres Mal lädt das in Diedesheim ansässige IT-Unternehmen MPDV Mikrolab GmbH zu den »MPDV Classics« in die Alte Mälzerei in Mosbach. In diesem Jahr gibt sich die Russische Nationalphilharmonie die Ehre. Das 2003 gegründete Weltklasse-Orchester gilt als Symbol des modernen Russland und vereinigt die besten Musiker aus Moskau und Sankt Peterburg. Seit der Gründung hat die Russische Nationalphilharmonie bereits mit vielen bekannten Stars der Klassikszene gespielt, darunter Placido Domingo, Anna Netrebko, Joshua Bell oder Natalia Gutman. Darüber hinaus hat es bereits umfangreiche Konzerttouren durch die ganze Welt absolviert. Im Rahmen der aktuellen Deutschlandtournee gastiert die Russische Nationalphilharmonie in großen Konzerthäusern wie etwa in Berlin, Düsseldorf, Wiesbaden und eben auch Mosbach. Über 100 renommierte Musiker werden für einen opulenten musikalischen Abend sorgen. » Ich freue mich auf einen klanggewaltigen Abend mit einem so renommierten Orchester«, erklärt Nathalie Kletti von der MPDV Mikrolab GmbH.
Geleitet wird die Russische Nationalphilharmonie von Vladimir Teodorowitsch Spivakov (geboren 1944 in Ufa, Sowjetunion), der sich sowohl als Solist (Geige) als auch als Dirigent bereits einen Namen machte. Er galt als Wunderkind und studierte am Moskauer Konservatorium. 1979 gründete er die Moskauer Virtuosen. Nicht nur leitet er seit 1989 das Musikfestival von Colmar, er ist zudem auch musikalischer Direktor der russischen Nationalphilharmonie und verfügt über ein äußerst großes Repertoire. Darüber hinaus wurde er unter anderem mit dem französischen »Ordre des Arts et des Lettres« ausgezeichnet, er verfügt über den Titel eines Offiziers der Ehrenlegion und ein Komet wurde nach ihm benannt.
Als Solist wird die Russische Nationalphilharmonie von dem bekannten Pianisten Haiou Zhang begleitet, der das Mosbacher Publikum bereits mehrfach zu begeistern wusste und auch bei den letztjährigen
MPDV Classics sein Können zum Besten gab. Haiou Zhang (geboren 1984 in Hohot, China) ist trotz seines jungen Alters und des Umstandes, das er erst mit neun Jahren mit dem Klavierspielen anfing, bereits ein von Kritik und Publikum gleichermaßen gefeierter Weltstar. Sein Studium am Central Conservatory of Music Beijing schloss er mit Auszeichung ab, ebenso wie das Konzertexamen an der Hochschule für Musik und Theater Hannover. Beim Braunschweig Classix Festival feierte er in den Jahren 2005 und 2006 einen beeindruckenden Einstand in die Welt der Klassischen Musik. Als Solist spielte er bereits mit vielen rennommierten Orchestern zusammen, darunter das NDR Radiophilharmonie Hannover unter Andrew Manze, das Ontario Philharmonic Orchestra unter Marco Parisotto oder das Orchestra Filharmonica della Calabria unter Filippo Arlia. Darüber hinaus spielte er 2011 zum 200. Geburtstag von Franz Liszt eine CD ein, die großen Anklang fand und von der Kritik extrem positiv aufgenommen wurde. »Ich freue mich auf diesen besonderen Abend mit einem weltberühmten Orchester zu konzertieren«, kommentiert Haiou Zhang die bevorstehende Zusammenarbeit mit der Russischen Nationalphilharmonie.
In diesem Jahr werden die Werke des russischen Komponisten Pjotr Iljitsch Tschaikowski (1840 bis 1839) im Mittelpunkt der »MPDV Classics« stehen. Tschaikowski gilt als einer der zentralen Komponisten der Romantik und verfasste einige der bekanntesten Ballette der Musikgeschichte. Gespielt werden zwei der bekanntesten und beliebsten Stücke Tschaikowskis, sein Klavierkonzert Nr. 1, b-moll, op. 23 und die Sinfonie Nr. 5, e-moll, op.64.
Das Klavierkonzert Nr. 1 wurde im Jahr 1874 komponiert, 1875 erstmals in Boston aufgeführt und hat eine bewegte Entstehungsgeschichte hinter sich. Tschaikowski wollte es ursprünglich seinem Mentor Nikolai Rubinstein widmen, dieser war von der Komposition jedoch absolut nicht angetan, sondern schmähte sie ausgiebig und bezeichnete sie als »trivial« und »vulgär«. Also widmete Tschaikowski sein Werk stattdessen dem Pianisten und Dirigenten Hans von Bülow, der sich nicht nur äußerst geehert fühlte, sondern bei der Uraufführung auch am Klavier saß. Das Konzert selbst besteht aus drei Sätzen. Vor allem der Kopfsatz löst sich mitunter von der starren Form der Wiener Klassik. Der zweite Satz ist geprägt vom Zusammenspiel zwischen Klavier und Querflöte und beinhaltet eine Verarbeitung der französischen Chansonette »Il faut s’amuser, danser et rire«. Die Themen des dritten Satzes basieren auf ukrainischen Volkstänzen und sind in Form eines Rondo komponiert.
Tschaiowskis fünfte Sinfonie entstand im Jahr 1888, zehn Jahre nach Vollendung der vierten. Er brauchte nur wenige Wochen zum Komponieren des Werkes, sodass sie schließlich im November des Jahres 1888 in Sankt Petersburg unter Tschaikowskis Leitung uraufgeführt werden konnte. Der Komponist selbst war von dem Ergebnis nicht allzu angetan und betrachtete die Sinfonie mitunter gar als misslungen, zumindest aber der vierten deutlich unterlegen. Dies führte er vor allem auf das »krude« Ende zurück. Diese Einstellung wird von der Nachwelt im Großen und Ganzen jedoch nicht geteilt. Zusammen mit der vierten und der sechsten Sinfonie gehört die fünfte zu Tschaikowskis beliebtesten und meistgespieltesten
Werken. Die Sinfonie besteht aus vier Sätzen, die alle von einem gemeinsamen Leitthema durchzogen werden, das gerne als »Schicksalsmotiv« bezeichnet wird. Andreas Wolf
MPDV Classics, Sa. 27. Oktober
20 Uhr, Alte Mälzerei, Mosbach
Tickets sind bei der Tourist
Information in Mosbach oder
unter reservix.de erhältlich