Jedes Wochenende wo Anders
Der aus Stuttgart stammende DJ Le Shuuk (Chris Stritzel) darf auf keinem Festival fehlen und ist sehr gefragt. Im Gespräch mit Laura Scholl berichtet er, wie er sein Hobby zum Beruf machte, was ihm gegen Nervosität hilft und wie er mit seinem vollen Terminkalender fertig wird.
Wie bist du zum Musik machen gekommen?
Das war mehr oder weniger ein Zufall, ich habe mit 16 Jahren angefangen zu zocken und war ein richtiger »Nerd«. Damals hat meine Mutter mir gedroht mich rauszuschmeißen, ich solle meinen Abschluss oder eine Ausbildung machen. Nebenher habe ich Musik produziert. Step-by-Step hat sich das dann alles entwickelt. Letztendlich hat 15 Jahre gebraucht, um hier her zu kommen - und es geht immer weiter!
War DJ schon immer dein Traumberuf?
Früher wollte ich immer Polizist werden - und nicht nur das! Ich wollte zum GSG9 (Sondereinsatzkommando).
Aber ich habe total Spaß an meinem ‚Beruf’ und bin glücklich, dass ich den Leuten auch nach so langer Zeit immer noch dieses Gefühl weitergeben kann. Der Satz ist sicher etwas abgedroschen, aber ich bin extrem glücklich dass ich mein Hobby zum Beruf machen konnte!
Was gefällt dir an deinem Job am meisten?
Die Gesichter der Leute, die ich mit meiner Musik glücklich mache. Wenn ich in ihren Augen sehen kann, dass ich sie gerade aus
ihrem Alltag raushole - ganz egal ob das 30.000 oder 100 Menschen sind!
Die Leute arbeiten die ganze Woche und ich merke, dass ich genau die Songs spiele, die sie gerade hören wollen. Wenn ich sehe, dass sie lachen, sich küssen oder »explodieren«, ist das mein Highlight.
Hast du Lampenfieber vor einem großen Auftritt?
Ja schon etwas! Allerdings ist eines meiner Rituale vor dem Auftritt, dass ich mich vorher noch mal erleichtern gehe.
Dies hilft mir, den Druck loszuwerden.
Vor meinem Auftritt gerade war ich auch auf dem Klo, war aber leider nicht so angenehm im Dixiklo... (lacht).
Wann war dir klar, dass du nun berühmt bist?
Ich wusste bis jetzt nicht, dass ich berühmt bin (schmunzelt). Man kennt mich halt und meine Musik wird gefeiert.
Ich gebe zwar viel Preis, was ich so mache, aber ich fühle mich nicht so als wäre ich berühmt. Ich mag diesen »Trouble« drum herum, aber ich habe immer noch eine gewisse Privatsphäre, die von meinen Fans auch respektiert wird, weil sie cool sind.
Es gibt Leute, die stehen auf einmal vor deiner Türe oder machen ganz andere Sachen! Das ist bei mir nicht so, worüber ich auch nicht böse bin.
Hörst du privat deine eigene Musik oder brauchst du dann Abwechslung?
Nein, gar nicht! Ich höre gerne Klassik mit vielen Melodien, mit Geige und Orchester. Gestern zum Einschlafen habe ich Rapunzel gehört. Nach der »Dröhnung« auf der Bühne ist mein Kopf so aufgeblasen und ich voller Adrenalin, dass ich einfach am liebsten Disney höre. Arielle oder Aladin mag ich, solche Hörspiele erinnern mich an meine Kindheit und helfen mir wieder runterzukommen. Dann kann ich direkt und super gut einschlafen.
Wer ist dein Vorbild was das Musikbusiness angeht?
Das war über Jahre hinweg Steve Aoki. Seine Bühnenshows sind einfach der Wahnsinn. Ein Traum wäre aber sicher mal was mit Bands wie Coldplay zu machen, die was von Musik verstehen und auch fühlen.Rammstein könnte ich mir ebenfalls vorstellen, das neue Album finde ich Hammer. Wenn man jahrelang unterwegs ist merkt man einfach, dass man auch mal was anderes machen will.
Man kann diese Musikrichtung auch super mit EDM (Electronic Dance Music) paaren. »Something like this« von den Chainsmokers zusammen mit Coldplay ist dafür ein perfektes Beispiel.
Wirst du oft auf der Straße erkannt?
Ja, dass passiert mir mittlerweile häufiger und ich finde es cool. Ich bin gerne und immer dazu bereit , dass eine oder andere Bild mit meinen Fans zu machen.
Gibt es viele weibliche Fans, die dich gerne mal privat treffen möchten?
Es gibt natürlich weibliche Fans. Mir schreiben jetzt aber keine, die sich mit mir privat treffen wollen.
Da ich mein Privatleben öffentlich halte, bekommt auch jeder mit, dass ich mit Debby glücklich verlobt bin. Meine Fans respektieren das auch und freuen sich mit mir. Ich bin stolz, dass ich so tolle Fans habe!
Ich habe gesehen, du hast einen ziemlich vollen Terminkalender und noch wahnsinnig viele Shows vor dir. Wie hat sich dein Leben verändert, seitdem du DJ bist?
Bei mir ist das ganz gut: Da ich seit dem 16. Lebensjahr auflege, hat sich mein Leben nie wirklich verändert. Die ersten fünf, sechs Jahre war das so eine »Nebensache«, bis es sich etabliert hat.
Bei Martin Garrix kam der Erfolg zwar auch nicht über Nacht, aber er wurde mit 17-18 Jahren innerhalb kürzester Zeit zum Megastar. Ich habe erst Raumausstatter gelernt und hatte Glück, dass mein damaliger Arbeitgeber mir ermöglicht hat, weniger zu arbeiten, um mein Musikbusiness machen zu können.
So konnte ich über Jahre hinweg mein eigenes Ding aufbauen, hatte aber gleichzeitig noch ein stabiles Standbein.
Ich habe im Lauf der Zeit immer weniger als Raumausstatter gearbeitet. Anfangs war ich nur freitags weg, bis ich gegen Ende nur noch auf Rechnung gearbeitet habe.
Vor 7 Jahren habe ich dann aufgehört und mich voll auf die Karriere als DJ konzentriert und das lebe ich voll.
Bald kommt der DJ nach Stuttgart!
Sierra Partyfloss mit Le Shuuk,
30. und 31.8. auf dem Neckar-Käpt‘n
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