Bekannt wurde er mit Volksliedern wie »Blau blüht der Enzian« oder »Schwarzbraun ist die Haselnuss«. Tatsächlich schlägt das Herz der Sängerlegende Heino aber auch für eine weitere Musikrichtung: Die Klassik. Mit MORITZ-Redakteur Riccardo Terrasi spricht Heino, was hinter seiner neuen Tournee »Heino goes Klassik« steckt, wie er es schafft, mit 82 Jahren noch so fit zu sein und warum seine Hannelore immer mit dabei sein muss.
Was kann man bei Heino goes Klassik erwarten?
Zu dem Programm kann ich sagen, dass ich damit ein Stück weit zu meinen Wurzeln zurückkehre. Nach meiner Lehre hatte ich angefangen, Klassik zu studieren. Mozart, Schubert, Bach, Brahms – die ganze Palette. Dann ist natürlich meine Karriere als Volkssänger dazwischen gekommen. Trotzdem bin ich der Klassik immer eng verbunden geblieben. Dass ich jetzt die Möglichkeit habe, gemeinsam mit einem talentierten Violinisten wie Yury Revich und Franz Lambert mit seinem »Traumorchester« auf Tournee zu gehen, ist für mich also die Erfüllung eines Herzenswunsches.
Sie sind jetzt wieder auf Tournee, aber eigentlich hatten Sie ja vor drei Jahren in einem Interview gesagt, dass Sie aufhören wollen.
Ja, das hatte ich auch geplant. Aber meine Frau hat gesagt, Heino, du bist zuhause, ich kann dich momentan nicht mehr ertragen (lacht). Ich habe ja nie etwas anderes gemacht als Musik, habe keine anderen Hobbies – ich saß also schlussendlich einfach unnütz herum. Ich bin also über diesen kleinen Schubs meiner Frau nach draußen durchaus glücklich. Deshalb habe ich meiner Frau den Gefallen getan und geguckt, dass ich wieder ein bisschen arbeite, um auch die Zeit rumzukriegen.
Wird Sie Hannelore auf Tour wieder begleiten?
Ja klar! Ich würde nichts machen ohne Hannelore mitzunehmen. Die ist das Leben draußen sowieso gewohnt, die macht das ja schon länger als ich. Hannelore an meiner Seite gibt mir Stärke.
Sie sind Idol für viele. Haben Sie selbst auch Idole, die Sie beeinflusst haben?
Es gab viele Sänger, die ich stimmlich sehr geschätzt habe – besonders früher, wo man, anders als heute, noch nicht so einfach selbst im Keller etwas aufnehmen und im Internet veröffentlichen konnte. Das hatte eine ganz andere Qualität, wenn ich da zum Beispiel an Ralf Bendix, Caterina Valente oder Gerhard Wendland denke, das waren alles gestandene Sänger. Wenn die auf die Bühne gegangen sind, haben sie diese ausgefüllt. Die habe ich alle verehrt.
Mit 82 Jahren sind andere längst im Ruhestand, Sie machen aber immer noch weiter. Wie ist das möglich?
Ich könnte natürlich meinen Ruhestand genießen, das will ich aber gar nicht. Mein Geheimnis ist wahrscheinlich, dass ich nie groß über die Stränge geschlagen habe. Ich habe immer sehr diszipliniert gelebt und viele Leute um mich gehabt, auf die ich mich verlassen konnte, die mich top betreut haben. Da habe ich mich immer beschützt gefühlt.
Heino goes Klassik
Freitag, 10. Dezember, 20 Uhr, Harmonie Heilbronn
Tickets unter www.eventim.de