Die 36. Saison des hohenloher Musikfestivals ging eigentlich am 2. Oktober in Kloster Schöntal mit einem begeisternden Konzert des Ensembles »Spark – die klassische Band« zu Ende, am 12. Oktober jedoch gab das Herbert Pixner Projekt aus Südtirol im Carmen Würth Forum vor restlos ausverkauftem Haus vor 580 Zuhörenden die Kultursommer Zugabe. »Diese positiven Signale und diesen Schwung nehmen wir gerne mit in die neue Saison«, freut sich Intendant Marcus Meyer.
Von 71 anberaumten Konzerten – davon noch 7 Nachholtermine aus 2020 und 2021 – konnten 69 durchgeführt werden. Zwei Konzerte mussten auf nächstes Jahr verschoben, aus gesundheitlichen Gründen der Künstlerinnen und Künstler. 14 Konzerte waren ausverkauft, weitere 16 zu 75% oder besser ausgelastet. Mit knapp 11.400 Konzertgästen erreicht die diesjährige Festival-Ausgabe eine durchschnittliche Auslastung von 70%. Mit rund 2.100 Besucherinnen und Besuchern weniger als in den Jahren vor Corona ist das ein Auslastungsrückgang von etwa 10-15% je nach Vergleichsjahr. »Verglichen mit bundesweiten und auch internationalen Zahlen können wir damit zufrieden sein«, stellt Meyer fest. Was das finanziell bedeutet ist momentan noch nicht ganz konkret abzusehen. Der Kultursommer hat über die Initiative Musik und das Programm Neustart Kultur auch Fördermittelzusagen bekommen. Dennoch wird die Kulturstiftung Hohenlohe als Trägerin voraussichtlich ein negatives Ergebnis erzielen.
Highlights in dieser Saison waren laut Marcus Meyer insbesondere das Herbert Pixner-Konzert in Gaisbach, das Konzerte mit Spark und The Curious Bards in Kloster Schöntal, das Bläserkonzert mit Tine Thing Helseth im Kelterhof Niedernhall, oder das Crossover-Konzert »HÖHNER philharmonics« im Schlossgarten Weikersheim. Letzteres blieb bei den Verkaufszahlen allerdings hinter den Erwartungen. Ähnlich war es auch mit den Orchesterkonzerten in Neuenstein oder in der Öhringer Kultura. Diese waren eher unterdurchschnittlich nachgefragt. Zum Genre, das für die ausverkauften Konzerte sorgte, zählt insbesondere die Weltmusik. Hier die Konzerte im Bereich Klezmer mit dem jungen Ensemble Vagabund oder Klarinettist Helmut Eisel sowie Irish Folk mit der jungen Band Billow Wood oder dem beglischen Ensemble WÖR. Ebenso für volle Schloss- oder Kelterhöfe sorgten die Brasskonzerte. Hier begeisterte insbesondere das Bozen Brass Quintett in Pfedelbach oder das Ensemble Classique in Kupferzell.
Die Planungen für die Saison 2023 befinden sich in den Endzügen. Eröffnung des 37. Hohenloher Kultursommers ist Samstag, 3. Juni 2023 in Neuenstein. Das L’Orfeo Barockorchester unter der Leitung von Michi Gaigg konnte dafür verpflichtet werden. Des Weiteren werden Rebekka Hartmann, das Henschel Quartett, Canadian Brass, The Original Syncopted Prague Orchestra oder Gabór Boldoczki, Alban Beikircher und Ensembles wie Zydeco Annie and the Swamp Cats, Prosechòs oder das Duo Fetén Fetén aus Spanien dabei sein.
Mehr Infos unter www.hohenloher-kultursommer.de