Elly Kinzel
Die 22-jährige Ansbacherin Elly Kinzel macht sich derzeit in der Region einen Namen im Musikbusiness. Im Interview mit MORITZ-Redakteurin Helen Gerstner berichtet die Sängerin und Tänzerin von ihrem geplanten Album und ihren bisherigen Bühnenhighlights.
Du bist in Ansbach und Umgebung nicht nur als Sängerin, sondern auch als Tänzerin aktiv und bekannt. Machst Du das bereits hauptberuflich?
Hauptberuflich bin ich im Moment noch Controllerin, aber meine Leidenschaft ist das Tanzen und Singen, was ich beides momentan noch nebenberuflich mache. Ich bin schon im frühen Kindesalter durch meine Eltern zum Tanzen und zur Musik gekommen. Gestartet habe ich mit Musical- und Standardtanz. Relativ bald hatte ich dann auch meine ersten Klavierstunden und bin dabei geblieben. Die Liebe zum Hiphop Tanz lies auch nicht lange auf sich warten und heute unterrichte ich es sogar in diversen Tanzschulen. Was meinen Gesang angeht, ist für mich hier das besondere, dass das musikalische und tänzerische zusammen kommt und ich beides voll ausleben kann.
Du lebst seit Deiner Kindheit in Ansbach. Hast Du nie überlegt weg zu ziehen? Gerade bei Deinem Traum als Sängerin und Tänzerin groß raus zu kommen, würde Dir eine Großstadt wie Berlin doch bessere Chancen bieten.
Ich bin in Sibirien geboren, lebe aber seit meiner Kindheit in Ansbach. Hier habe ich aktuell noch meine Base. Die Producer meines Albums kommen aus der Nähe von Nürnberg und Ansbach, ich bin hier also momentan noch ziemlich verankert. Aber es ist schon in Planung auf langer Sicht in eine Großstadt zu ziehen.
Du hast Deine Producer angesprochen. Mit wem arbeitest Du zusammen und wie ist der Kontakt entstanden?
Ich arbeite mit dem Team von Trinfinity Flame Production zusammen. Das Team »Elly«, bestehend aus zwei Producern, kümmert sich um mich und mein Album. Der eine Producer ist Brian, unser „Hip Hop Head“ wie ich manchmal sage. (grins) Er kommt ursprünglich aus den USA und bringt daher sehr viel Erfahrung aus dem Hip Hop Bereich mit. Er ist hier in der Umgebung unter dem Namen Vision One auch ein sehr bekannter DJ und war Rodemanager unter anderem für Young Bloodz und Mario Winans. Der zweite Producer aus meinem Team ist Sam, auch Samphony genannt. Er ist nicht nur ein super Produzent sondern auch mega Pianist und bringt mit seinen Saxophon skillz einige jazzige Einflüsse mit. Zusammen harmoniert es einfach super und ich freue mich sehr mit den beiden zusammen zu arbeiten. Der Kontakt ist dabei eigentlich zufällig entstanden. Ich hatte 2016 einen Auftritt bei einem Musikevent, bei dem ich als Tänzerin und Sängerin gebucht worden bin. Außer mir gab es noch zwei andere Acts. Einer davon war Rapper Mad Rush, der mich nach dem Auftritt angesprochen und mir die Kontaktdaten von Brian gegeben hatte. Auf Facebook habe ich mich dann mit ihm connectet und ein Tag später hat mich Brian via Facebook angeschrieben und zu sich ins Studio eingeladen. Dannach ging es ziemlich schnell, wir hatten einige Sessions und haben dann schnell gemerkt dass es einfach funktioniert. Als mich dann Sam und Brian gefragt haben ob ich mein Album mit ihnen aufnehmen möchte habe ich zugesagt.
Das heißt, Du planst gerade Dein erstes Album. Hat es schon einen Namen?
Ja, seit dem Sommer arbeiten wir fleißig an meinem Album. Es wird »#31flavours« also »31 Geschmäcker« heißen und soll meine Vielseitigkeit ausdrücken. Ein Künstler fährt meist eine Schiene – er macht Hiphop, Pop, Jazz, Deutsche Songs, Englische Songs und so weiter…Ich komme zwar hauptsächlich aus dem Hiphop Bereich aber liebe unter anderem auch Jazz-, House- & Soulmusic, schreibe gerne auf Deutsch und mal auf Englisch. Da ich mich hier zunächst nicht beschränken wollte, wird es auch auf dem Album eine bunte Vielfalt an Klängen und musikalischen Einflüssen geben. Das heißt in der Kurzbeschreibung: es wird bunt! 😊
Auf dem Album sind sowohl deutschsprachige- als auch englischsprachige Songs, die Du alle selbst geschrieben hast?
Genau, es ist ein bunter Mix aus allem. Ich schriebe alle Songs selbst in enger Zusammenarbeit mit den Producern. Und auch die Konzepte und Melodien kommen von mir. Da ich Tänzerin bin, lege ich sehr viel Wert darauf, dass man zu den Liedern gut tanzen kann.
Schmusesongs kann man von Dir also nicht erwarten?
Die wird es auch geben, aber der Fokus des Albums liegt nicht auf Balladen.
Im April 2017 hast Du in der Dominikanischen Republik mit Baby G Dein erstes Musikvideo zu »Magico« gedreht. Wie kam es dazu?
Ich habe in Nürnberg die DanceCrew »Aura«, mit der ich ab und an auch Backgroundjobs für Artists mache. Baby G hatte mich ursprünglich angefragt als Tänzerin für einen Auftritt. Durch den Kontaktaustausch hat er dann auch ein paar Gesangsvideos von mir gesehen und meinte zu mir, dass er für seine neue Single unbedingt noch eine Frauenstimme benötigt und meine perfekt dazu passen würde. Schon war das Projekt entstanden. Es ging dann auch relativ schnell. Die Produktion des Songs und der Videodreh lief zum Teil über Trinfinity Flame Production und zum Teil über die Dominikanische Republik. Als Einstieg für eine Newcomerin ist das natürlich super. Das hat viel Aufmerksamkeit erregt. Vor allem hier in Ansbach hat sich das natürlich schnell rumgesprochen. Es ist schon ein cooles Feeling, wenn man in eine Bar geht und auf einmal der eigene Song spielt.
Wie erfolgreich war der Song?
Auf iTunes war der Song innerhalb einer Woche auf Platz 49 der TOP 50-Charts in Frankreich. Frankreich hat scheinbar Geschmack (lacht).
Zurück zum Tanzen: Mit wem standest Du schon auf der Bühne?
Mit meinen verschiedenen Tanzgruppen hatte ich schon viele Auftritte, da gibt es natürlich immer mal wieder tolle Momente. Ein Highlight für mich war dabei auf jeden Fall der Auftritt in der Nürnberger Arena bei der 90er Tour von Magic Affair. Eine riesen Bühne, super viele Menschen und eine mega Stimmung. Auch die türkische Popsängerin Hande Yener hatte mich als Backgroundtänzerin gebucht. Der Gig war auch etwas Besonderes, weil Hande Yener in der Türkei wirklich super bekannt ist.
Zukunftsvision: Mit wem würdest Du gerne mal zusammen auf der Bühne stehen?
Mein absoluter Traum wäre ein Auftritt mit Beyoncé. Da ich auch ganz viel tanze, lege ich viel Wert auf Bühnenpräsenz und die Show. Gesanglich ist sie ja sowieso Bombe, aber nimmt man da noch ihre Show und ihre Tanzeinlagen dazu, ist sie ein riesiges Vorbild für mich. Es wäre ein mega Traum mal mit ihr zu singen und zu tanzen.
Man hört viel über Sexismus in der Branche. Hast Du in dieser Richtung schon einmal Erfahrung gemacht?
Ausschließen kann man so etwas natürlich nicht. Als Frau kriegt man auch so immer ganz viel männliche Anfragen, das ist ganz normal. Im Musikbereich ist es dann aufgrund der Aufmerksamkeit eben mehr. Da muss man als Frau schon ein wenig mehr aufpassen und manchmal auch abwägen ob die Anfrage tatsächlich einen musikalischen Hintergrund hat. Aber dadurch, dass ich mein Team vor mir stehen habe, die das immer ganz gut abfangen, habe ich da jetzt zum Glück noch keine wirklichen Negativerfahrungen gemacht.
Was steht für 2018 an?
Für 2018 steht ziemlich viel an. Im Sommer haben wir begonnen am Album zu arbeiten, das ist mein Hauptfokus gerade, denn im Sommer 2018 soll es erscheinen. Ein paar Monate vorher werden zwei Musikvideos veröffentlich, die wahrscheinlich auch wieder im Ausland gedreht werden. Mit dem Album folgt dann natürlich auch ein Releasekonzert, zu dem jeder herzlich eingeladen ist. Ich präsentiere an dem Abend das Album, meine Crew »Aura« ist mit einer fetten Tanzshow dabei und es wird Special-Guests geben. Unter »Elly Kinzel Music« wird es auf Facebook und YouTube außerdem einen kleinen Videoblock geben, in dem die Leute mitverfolgen können, wie das Album entsteht. Zudem sind auch zwei Features mit internationalen Künstlern für das Album geplant. Die Namen kann ich jetzt noch nicht Preis geben, aber es wird ziemlich cool, soviel kann ich schon verraten.