Die Spielzeit 2025/2026 ist eine ganz besondere für das Theater der Stadt Aalen, denn diese bringt zwei Jubiläen mit sich: Seit 35 Jahren ist das Aalener Theater ein Ort, an dem vielfältige Geschichten die unterschiedlichsten Menschen zusammenbringt. Seit fünf Jahren geschieht dies im KulturBahnhof (KUBAA) auf einer noch größeren Bühne, die durch ihre moderne technische Ausstattung ganz neue künstlerische Möglichkeiten bietet.
In diese doppelte Jubiläumsspielzeit startet das Theater mit der Komödie »Weihnachten auf dem Balkon«, die am 4. Oktober Premiere im KUBAA feiert. Im Mittelpunkt steht das Weihnachtsfest zweier Pariser Familien, doch statt behaglichen Beisammenseins am ausgiebig gedeckten Tisch, bietet der Heilige Abend reichlich Konfliktpotenzial, als sich die Oma am Piercing des Enkels verletzt, die Schwester schon den dritten Christoph in Folge mitbringt, sich der Arzt als Fleischer entpuppt und ein falscher Weihnachtsmann Geschenke bringt.
Gilles Dyreks Komödie zeichnet sich durch zwei Clous aus: Schauplatz des Geschehens sind nur die Balkone der Familien, wodurch das Publikum allein durch die dortigen Gespräche Einblick in die familiären Abgründe erhält. Es ergibt sich ein rasantes Rein und Raus – die schnellen Wechsel lassen dabei nicht nur dem Publikum kaum Zeit zum Durchatmen. Denn die sechs Ensemblemitglieder übernehmen jeweils zwei Rollen, eine in jeder Familie. Während die eine den ersten Balkon als empörte Großmutter verlässt, tritt sie kurz darauf als Hochschwangere auf dem zweiten Balkon auf. Dies sorgte bereits bei den Proben für großes Gelächter. Am Ende ist jede Generation einmal durch den Kakao gezogen und dank der Geburt eines Kindes tut sich trotz der zahlreichen Unstimmigkeiten doch noch die Stille Nacht auf.
Somit fügt sich »Weihnachten auf dem Balkon« in das Spielzeitmotto »trotz(t)dem« ein: In allen neun Premieren dieser 35. Jubiläumssaison kämpfen die Figuren für ihre Werte, stellen sich gegen die Verrohung des Miteinanders und bieten vielfältige Perspektiven auf das Menschsein. Dies wird auch in Sergej Gößners Stück »ich sehe was / was du nicht siehst« deutlich, das seit Ende September im Alten Rathaus dem Thema sexualisierte Gewalt eine Bühne bietet. Für die jüngsten Theaterfans werden die Produktionen »Elmar« und »Lahme Ente, blindes Huhn« wiederaufgenommen.
Die Termine im Oktober
Weihnachten auf dem Balkon
Samstag, 4. Oktober, 20 Uhr: Premiere (zuvor Um 19 Uhr »Theater trifft...« mit Staatssekretär Arne Braun, Oberbürgermeister Frederick Brütting und Intendantin Tina Brüggemann zum Thema Kunstfreiheit): Fr. 10. Oktober, 20 Uhr, Sa. 11. Oktober, 20 Uhr (im Rahmen des 5. KUBAA-Geburtstags), Fr. 24. Oktober, 20 Uhr, Sa. 25. Oktober, 20 Uhr, Fr. 31. Oktober, 20 Uhr, jeweils im KulturBahnhof (KUBAA)
»ich sehe was / was du nicht siehst«
So. 5. Oktober, 19 Uhr, So. 19. Oktober, 19 Uhr, jeweils im Alten Rathaus
Lahme Ente, blindes Huhn (6+)
Sa. 11. Oktober, 15 Uhr, Altes Rathaus Elmar (3+), So. 26. Oktober, 15 Uhr, Altes Rathaus
Alle weiteren Termine, Infos & Tickets: www.theateraalen.de