Die Initiative „Bayern spielt“ bringt Kunst und Kultur landesweit zurück – es sind über 1.000 Veranstaltungen geplant.
Der Freistaat soll wieder leuchten – dafür sorgt die Initiative „Bayern spielt“. Veranstaltende, Kulturschaffende und Publikum dürfen sich auf Kulturgenuss im Freien freuen. Bis Ende September sind bayernweit bereits über 1.000 Veranstaltungen geplant – Tendenz steigend. „Mit ,Bayern spielt‘ feiern wir ein Comeback von Lebensfreude, Kreativität und Seelennahrung im Freistaat“, so der Initiator, Kunstminister Bernd Sibler.
Die vergangenen Monate waren ein grausames Szenario für Kulturschaffende und ihr Publikum: Abgesagte Veranstaltungen, leere Bühnen, fehlender Applaus. Wie groß die Sehnsucht nach Kunst und Kultur war und nach dieser Zeit auch noch immer ist, wurde bereits in der Eröffnungswoche von „Bayern spielt“ in München deutlich: Hochkarätig besetzte Veranstaltungen verzückten das Publikum – der Startschuss für einen bayernweit besonderen Sommer mit Kultur in all ihren Facetten.
Herzstück des Formats ist die Plattform www.bayernspielt.info. Hier kommen Angebot und Nachfrage zusammen – Kulturschaffende finden Veranstaltende und passende Flächen. Gemeinsam entstehen so eine Aufbruchstimmung und ein neuer Zusammenhalt, der in neuen Partnerschaften mündet. Grundsätzlich können alle Kulturveranstaltungen ein Teil der Aktion „Bayern spielt“ werden.
Der Veranstaltungskalender ist die zentrale Anlaufstelle für das Publikum – egal, ob Konzert, Ausstellung, Theater oder Literatur. Das Angebot wächst auch während des Formats weiter, da sich immer neue Veranstaltungen finden. Auf der Plattform sind bereits rund 1.000 Veranstaltungen und mehr als 1.100 mögliche Veranstaltungsorte registriert. Durch verschiedene Filtermöglichkeiten wie Orte oder Kategorie lässt sich das Angebot individuell schnell und unkompliziert nach dem passenden Event durchsuchen.
Außerdem bietet die Plattform ein großes Serviceangebot zu Fördermöglichkeiten und aktuellen Informationen zu Hygieneanforderungen.
Die Kommunen und Städte sollen dabei unkompliziert Veranstaltungsflächen zur Verfügung stellen – auch bisher unbespielte Orte. Initiiert und gefördert wird das Format vom Bayerischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst in Zusammenarbeit mit dem Bayerischen Zentrum für Kultur- und Kreativwirtschaft (bayernkreativ).
Das Format „Bayern spielt“ will Kunst und Kultur emotional und existentiell wieder zum Leben erwecken. Erlebbar, spürbar und sichtbar – nicht nur in den Städten, sondern vor allem bayernweit auf dem Land. Bayern ist Kulturland – und will Kunst und Kultur nach Hause bringen: Mitten in die Gesellschaft.
Auftakt in München
Den Auftakt machte München mit einer spektakulären Eröffnungswoche. „Es freut uns sehr, dass die Veranstaltungen auf dem Königsplatz vom Publikum so gut angenommen wurden. Mit den entsprechenden Hygienevorkehrungen konnten wir alle wieder mit Freude Kultur genießen“, fasst Bernd Sibler zusammen.
Für Gänsehaut-Momente sorgte die Auftakt-Veranstaltung am 29. Juni. Im Rahmen der Stadtraum-Performance der Münchner Kammerspiele „What Is the City but the People?“ zeigten auf einem 60 Meter langen Laufsteg 150 Münchnerinnen und Münchner ihre Vielfalt und machten mehr als deutlich: Unsere Gesellschaft ist bunt, divers und multikulti – und das ist auch gut so. Am Mittwoch sorgten dann unter der Leitung von Olivier Tardy die Münchner Symphoniker gemeinsam mit der Band Dreiviertelblut für Standing Ovations am Königsplatz. Zuvor sprachen Ministerpräsident Markus Söder, Staatsminister Bernd Sibler (StMWK) sowie Bürgermeisterin Verena Dietl in Vertretung des Oberbürgermeisters Dieter Reiter ein Grußwort. „Es ist schön wieder so viele Menschen zu sehen – nach diesen schweren Corona-Monaten, die wir hatten. Und was uns gefehlt hat war Vieles, aber unter anderem Kultur“, betonte Ministerpräsident Markus Söder. Nach den Auftaktveranstaltungen erwartete das Publikum die darauffolgenden fünf Tage ein buntes Kultur-Spektakel. „Von Herrgott bis Hip-Hop war alles dabei in diesem vielseitigen Programm, das die städtischen Bühnen – Kammerspiele und Volkstheater – und auch die freie Szene maßgeblich mitgestaltet haben", so Oberbürgermeister Dieter Reiter.
In der gesamten Woche war die Freude, wieder Teil einer Kulturveranstaltung zu sein, zu spüren – auch bei teilweise nassem Wetter. Das zeigt, Kulturerlebnisse unter den geltenden Bestimmungen zu ermöglichen, ist enorm wichtig. „Viele der Zuschauerinnen und Zuschauer sprachen sich dafür aus, den Königsplatz im Sommer gerne wieder für Autos zu sperren und für die Kultur zu öffnen, und würden sich über eine Fortsetzung dieses sparten- und genreübergreifenden Festivals freuen“, berichtet Till Hofmann von Eulenspiegel Concerts.
Wachküssen von neuen und außergewöhnlichen Plätzen
Außergewöhnliche Locations in ganz Bayern, wie beispielsweise der Innenhof der Glyptothek in München oder das Theaterschloss Maßbach, sollen unter dem Dach von „Bayern spielt“ mit neuem, kulturellem Leben gefüllt werden. Hierzu gehören auch Locations in der MORITZ-Region, beispielsweise in Rothenburg ob der Tauber, Feuchtwangen oder Ansbach. Alle Kommunen und Verwaltungen sind deshalb angehalten, ihre Flächen und Räume zu öffnen und die Organisation geplanter Veranstaltungen so unkompliziert und einfach wie möglich zu machen. Projektleiterin Sabine Blassmann von bayernkreativ erklärt: „So erhalten Kunst- und Kulturschaffende die Möglichkeit, ihre Kunst an Sehnsuchtsorten zu präsentieren, d.h. an Orten, die sie schon lange einmal bespielen wollten, die aber bisher nicht für diese Zwecke zur Verfügung standen. Das Wachküssen von Räumen ist eine große Chance, die Kultur wieder in die Mitte der Gesellschaft zu bringen – nicht nur in der Stadt, sondern vor allem auch auf dem Land.“
Aktuelle Informationen zu „Bayern spielt“ im Web unter www.bayernspielt.info sowie auf Facebook und Instagram.