Foto: Swen Pförtner
MHP Riesen McCray
Streckt sich vergeblich: David McCray und Ludwigsburg unterliegen der BG Göttingen.
Die MHP RIESEN Ludwigsburg haben das Auswärtsspiel bei der BG Göttingen 67:72 verloren. Damit scheiden die Schwaben aus dem BBL Pokal aus.
In einer launigen Anfangsphase wogte das Spielgeschehen hin und her. Ludwigsburg konnte sich dabei einmal mehr auf Point Guard Jordon Crawford verlassen. Der US-amerikanische Wirbelwind war von Beginn an voll da und sollte mit 20 Punkten und 6 Assists Topscorer der Partie werden. Dennoch waren es die Hausherren, welche in der Anfangsphase für Highlights sorgten. Stephan Haukohl und Darius Carter kamen via Dunking zum Korberfolg und brachten die Sparkassen-Arena früh auf Betriebstemperatur (10:6, 6. Spielminute). Die anschließende Ansprache von Headcoach John Patrick sorgte dann aber dafür, dass sich die MHP RIESEN weiter ins Spiel kämpften – und den Göttingern auf beiden Seiten des Parketts einen Schlagabtausch auf Augenhöhe lieferten (19:17, 10.).
Mit Beginn des zweiten Viertels verdeutlichten die Schwaben dann ihren Siegeswillen: Die Mannschaft agierte zielstrebiger, zog vermehrt zum Korb und war auch in der Defensive voll da. Bezüglich des Spielstands zog sie daraus jedoch keinen nennenswerten Vorteil (23:23, 13.). Dass es auch dabei blieb, lag vor allem an zwei Personen: Während Johan Roijakkers von der Seitenlinie aus die richtigen Stellschrauben justierte, stellte Darius Carter die Barockstädter unter den Körben vor Probleme. Allein in der ersten Halbzeit erarbeitete sich Carter 10 Punkte und 4 Rebounds und konnte von keinem Gegenspieler entscheidend gestoppt werden. Dennoch befand sich Ludwigsburg weiterhin auf Augenhöhe und lag zum Seitenwechsel nur knapp zurück (32:21, 20.). Grübeln musste Patrick aber dennoch, denn die Dreierquote (0 von 13) und das Fehlen von Bogdan Radosavljevic (zwei technische Fouls) veränderten die Aufgabenstellung für die zweite Halbzeit.
Lauf im dritten Viertel, Einbruch im Schlussabschnitt
Kurz nach dem Seitenwechsel klappte es dann aber direkt mit Zweierlei: Zuerst sorgten die MHP RIESEN für den Führungswechsel, dann markierte Kelan Martin den ersten Distanztreffer der Schwaben (32:36, 22.). Der Korberfolg des US-Amerikaners glich dabei einem Brustlöser. Ludwigsburg agierte fortan deutlich konsequenter und war nun seinerseits das bestimmende Team. Nach und nach verdienten sich die Schützlinge von Headcoach John Patrick eine zweistellige Führung und machten an beiden Seiten des Parketts Ernst (42:57, 30.).
Mit Beginn des Schlussabschnitts gaben die Hausherren dann noch einmal alles, gestalteten das Spielgeschehen wieder eng und brachten die Sparkassen-Arena zum Kochen. Mehr noch: Aufgrund eines 11:0-Laufs wahrten die Niedersachsen ihre Siegchancen. Da Crawford und Martin zwischenzeitlich Akzente setzten, endete der Veilchen-Lauf – der Glaube an den Sieg ebbte deshalb bei den Göttingern aber nicht ab. Sie verkürzten weiter und kamen in der 26. Spielminute zum Ausgleich (63:63). Neben dem unbedingten Willen der Göttinger, welche in dieser Phase von Michael Stockton und Derek Willis angeführt wurden, war auf der anderen Seite auch der fehlende Rhythmus der Schwaben auffällig. Den MHP RIESEN gelang im vierten Viertel wenig bis nichts, sodass sie sich am Ende verdientermaßen den Niedersachsen geschlagen geben und mit 67:72 die Segel streichen mussten.
Statements und Stats
John Patrick: „Es war ein verdienter Sieg für Göttingen. Nach dem dritten Viertel haben wir ein bisschen relaxt, und Göttingen hat neun Punkte in drei Angriffen erzielt. Da ist das Momentum gekippt, das war wie ein Knock-out. Es ist schon enttäuschend, dass wir im dritten Viertel so gut gespielt haben und im vierten dann nicht mehr.“
Johan Roijakkers: „Wir hatten heute das Glück auf unserer Seite. Ludwigsburg spielt ohne Owen Klassen, ohne Konstantin Klein, und dann kann auch Trevor Mbakwe nicht mehr weiterspielen. Normalerweise schlagen wir eine Mannschaft wie Ludwigsburg nicht, das hat man in den ersten drei Vierteln gesehen. Aber mein Team hat nie aufgegeben, auch nicht, als wir 15 Punkte zurücklagen. Die Zuschauer waren heute super. Es waren nicht so viele wie sonst, aber es hat sich angehört, als ob die Arena ausverkauft gewesen wäre. Das hat uns einen richtigen Boost gegeben. Sonst bin ich immer derjenige, der das Geld ausgibt. Ich bin froh, dass ich heute mal Geld für den Klub eingenommen habe.“
Für Göttingen spielten: Derek Willis 19 Punkte, Michael Stockton 16/9 Assists, Darius Carter 12, Mihaljo Andric 8, Pendarvis Williams 7, Dennis Kramer 6, Dominic Lockhart 2, Stephan Haukohl 2, Mathis Mönninghoff und Joanic Grüttner Bacoul.
Für Ludwigsburg spielten: Jordon Crawford 20 Punkte/6 Assists, Kelan Martin 15/9 Rebounds, Malcolm Hill 10, David McCray 7, Adam Waleskowski 6, Thomas Wilder 3, Karim Jallow 2, Aaron Best 2, Bogdan Radosavljevic 2, Trevor Mbakwe und Christian von Fintel.