Foto: Basketball Champions League.
MHP Riesen Adam Waleskowski
Vor allem in Halbzeit eins Ludwigsburgs Bester: Adam Waleskowski.
Für Headcoach John Patrick gab es schon vor dem Anpfiff eine Hiobsbotschaft: Kapitän und Geburtstagskind David McCray musste, wie schon am Samstag, aufgrund einer Fußverletzung passen. In Abwesenheit des nunmehr 32-Jährigen übernahm Adam Waleskowski zum Beginn der Partie viel Verantwortung und erzielte die ersten fünf Zähler der schwäbischen Gäste (9:5, 5. Spielminute). Trotz des Veteranen-Einsatzes benötigten die MHP RIESEN aber einige Minuten, um an der Ostsee-Küste ins Spiel zu finden. Erst ab der siebten Spielminute kam Ludwigsburg in seinen Rhythmus – und übernahm alsbald die Führung (17:23, 10.).
Zum Start des zweiten Viertels konnten die Gäste, angeführt von Donatas Sabeckis, ihren Vorsprung etwas stabilisieren, ließen die Hausherren in der Defensive aber zu leicht gewähren. Aufgrund des kleinen Bruchs im eigenen Spiel berief Patrick seine Schützlinge deshalb zur Ansprache am Seitenrand. Im Anschluss an diese Auszeit standen die Ludwigsburger in der Defensive etwas besser und konnten sich zum Viertelende weiter absetzen. Beim Gang in die Kabine lagen sie verdientermaßen in Front (40:49, 20.), hatten aber im Hinterkopf, dass sie bereits in den vergangenen Partien zur Halbzeit führten, den Vorsprung jedoch regelmäßig verspielt hatten.
Ventspils dreht das Spiel
Das böse Omen der vergangenen Spiele bewahrheitete sich nach dem Seitenwechsel dann binnen kürzester Zeit: Denn während die Letten gut aus den Startlöchern kamen, stotterte bei den MHP RIESEN der Motor erheblich. Ventspils machte die Partie mit einem 8:0-Lauf wieder eng – und setzte Ludwigsburg damit deutlich unter Zugzwang. Obwohl die Gäste ins Wanken kamen, fielen sie (noch) nicht. Zur rechten Zeit sorgten die Schwaben in der Offensive für Entlastung und blieben damit weiter in Front. Die mehr und mehr zerfahrene Partie pendelte aufgrund der Foulbelastung beider Teams nun allerdings von Freiwurflinie zu Freiwurflinie. Dort und in der Endphase des dritten Spielabschnitts legten die Hausherren die deutlich bessere Spielanlage an den Tag – und lagen aufgrund des 25:10-Zwischenspurts nun in Front (65:59, 30.).
Ludwigsburg verspielt den Sieg leichtfertig
Zum Beginn des Schlussabschnitts begannen die MHP RIESEN dann langsam, sich aus ihrem Loch zu kämpfen. Hierdurch blieben sie in Schlagdistanz, waren aber vorerst nicht zwingend genug, um Ventspils ernsthaft in Bedrängnis zu bringen. Da sie zudem in der Defensive zahlreiche Anfängerfehler fabriziert, wogte das Geschehen hin und her. Mal führte Ventspils, mal Ludwigsburg. Die Schwaben lagen sogar 21 Sekunden vor dem Ende der Partie mit fünf Zählern Differenz in Front, mussten aber aufgrund eigener Unzulänglichkeiten das 84:84 hinnehmen und entsprechend in die Verlängerung. Nachdem die Gäste das Momentum in der 40. Spielminute aus der Hand gegeben hatten, ging wenig bis nichts. Die Letten stellten schnell auf +6 begaben sich damit auf die Siegerstraße. Durch eine kleine Energieleistung hatte das Team mit dem letzten Wurf der Partie zwar noch die Chance auf den Sieg – doch der Wurf von Lamont Jones verfehlte das Ziel deutlich, sodass die Schwaben die Partie 92:93 verloren; wettbewerbsübergreifend die zehnte Niederlage in Folge.
Statements und Stats
John Patrick: „Wir hatten im vierten Viertel das Spiel eigentlich unter Kontrolle. Aufgrund einiger Fouls haben wir Ventspils aber Chancen gegeben, um ins Spiel zurückzukommen. Zudem waren wir am Ende überhaupt nicht smart. Obwohl wir gesagt haben, dass wir foulen, haben wir nicht gefoult. Ventspils trifft dann diesen wichtigen Dreipunkt-Wurf und sorgt für die Verlängerung. Auch dort hatten wir Chancen – doch Ventspils hat das Spiel letztlich verdient gewonnen.“
Roberts Štelmahers: „Wir sind sehr glücklich, dass wir das Spiel gewonnen haben. Das war heute ein toughes Spiel, aber wir haben uns durchgekämpft. Letztlich muss man seine Heimspiele gewinnen – und das haben wir getan.“
Für Ventspils spielten: Marius Gulbis 19 Punkte, Jonathan Arledge 18/9 Rebounds, Aaron Johnson 17/13 Assists, Rihards Lomasz 16 Janis Berzins 7, Ousmane Drame 7, Ingus Jakovics 6, Roberts Freimanis 3, Anthony Beane und Lauris Blaus.
Für Ludwigsburg spielten: Malcolm Hill 19 Punkte/7 Rebounds, Adam Waleskowski 17, Donatas Sabeckis 14, Jordon 10 Punkte/11 Assists, Owen Klassen 9, Lamont Jones 9, Trevor Mbakwe 8, Konstantin Klein 4, Karim Jallow 2 und Christian von Fintel.