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MHP Riesen David McCray
Der Einsatz stimmt, der Ertrag nicht: David McCray und die MHP RIESEN Ludwigsburg unterliegen den EWE Baskets verdient
Das Überraschungsmoment hatte Headcoach John Patrick im Vorfeld der Partie gegen die EWE Baskets Oldenburg auf alle Fälle auf seiner Seite. Denn der US-Amerikaner hatte gleich vier personelle Änderungen zu vermelden: Trevor Mbakwe fehlte, nach einem Schlag gegen den Kopf, verletzungsbedingt mit einer Gehirnerschütterung, Owen Klassen kehrte nach seinem Daumenbruch in den Kader zurück – und auch Lamont Jones stand erstmals im RIESEN-Aufgebot. Hierin fehlte dagegen Thomas Wilder. Der US-Amerikaner war in den vergangenen Tagen mit dem Wunsch der Vertragsauflösung auf die Barockstädter zugekommen und flog bereits am Samstagvormittag in sein Heimatland.
Trotz aller Wechsel startete Ludwigsburg gut ins Spiel und lieferte den favorisierten Niedersachsen in den ersten Spielminuten einen Kampf auf Augenhöhe (8:9, 6.). Da die Hausherren zudem auch in der Defensive solide standen, konnte Patrick nach dem ersten Viertel weitestgehend zufrieden sein (18:19, 10.).
Zum Start der zweiten zehn Minuten sank die Laune dann aber schnell gen Nullpunkt: Die Oldenburger kamen ins Laufen und zwangen damit die MHP RIESEN zur Ansprache am Seitenrand. Kurzfristig blieb Ludwigsburg, dank zweier Distanztreffer dran, die EWE Baskets waren aber weiterhin das gefährlichere Team, übernahmen mehr und mehr das Heft des Handelns, zwangen die Schwaben in dieser Phase der Partie zu sieben Turnovern, bestimmten das Tempo und zogen bis zur Halbzeit auf 15 Zähler davon (31:46, 20.).
Oldenburg bleibt das überlegene Team
Die Ansätze, welche Ludwigsburg nach dem Seitenwechsel zeigte, waren dann zwar keinesfalls schlecht – doch Oldenburg blieb weiterhin das überlegene Team und startete mit einem 7:0-Lauf in den dritten Abschnitt. Die Barockstädter steckten dennoch nicht auf und nahmen ihr Herz noch einmal in beide Hände. Lautstark unterstützt wurden sie dabei von mehr als 3.000 Zuschauern, welche entscheidenden Anteil daran hatten, dass die Hausherren das 22-Punkte-Defizit verkürzen konnten (50:65, 30.). Vor dem letzten Viertel war die Partie somit noch nicht endgültig entschieden.Mit zunehmender Spieldauer lief den Ludwigsburgern dann aber die Zeit davon. Patricks Schützlinge agierten weiterhin viel zu selten auf Augenhöhe und waren nicht in der Lage die Partie noch einmal herumzureißen. In Spielminute 37 machte ein Distanztreffer von Rickey Paulding den Deckel endgültig drauf: Der Routinier verwandelte freistehend, sorgte auf der Gäste-Bank für Party- und auf Seiten der MHP RIESEN für Katerstimmung.
Statements und Stats
Mladen Drijencic: „Wir wussten, was heute hier auf uns zukommt. Wir sind hier in der vergangenen Spielzeit in der Champions League ausgeschieden - und sind auch in der Liga 0:2 gestanden. Hier ist es schwer zu spielen. Gerade auch, weil Ludwigsburg die vergangenen Spiele verloren hat und heute eine Reaktion zeigen wollte. Die Art und Weise wie wir uns aber hier präsentiert haben, macht mich stolz. Das war eine sehr gute, und auch konzentrierte, Leistung.“
John Patrick: „Glückwunsch an Mladen Drijencic und sein Team. Das war ein verdienter Sieg. Mladen hat diese Statistik schon angesprochen: Wir haben 21 Turnover fabriziert und nur 12 Assists gespielt, bei Oldenburg war es genau umgekehrt. Wir haben uns heute im zweiten Viertel gekillt. Da hatten wir sieben Turnover und haben viel zu viele Punkte kassiert. Wenn ich zudem hier auf den Boxscore schaue: Wir haben 23 Fastbreak-Punkte kassiert. Das ist viel zu viel.“
Für Ludwigsburg spielten: Kelan Martin 18 Punkte, Malcolm Hill 14, Owen Klassen 10/7 Rebounds, Jordon Crawford 8, David McCray 5, Lamont Jones 4, Konstantin Klein 2, Karim Jallow 2 und Adam Waleskowski 2.
Für Oldenburg spielten: Will Cummings 16 Punkte/8 Assists/6 Rebounds, Frantz Massenat 16, Philipp Schwethelm 13, Vojdan Stojanovski 13, Rickey Paulding 12, Nathan Boothe 5, Rasid Mahalbasic 5, Karsten Tadda 5 und Marcel Keßen.