Heilbronn, Campus Künzelsau Mai 2019. Der Forschungskoordinator der Reinhold-Würth-Hochschule, Prof. Dr. Alexander Jesser, lud mit Unterstützung des Studienganges Wirtschaftsingenieurwesen zum 6. Wissenschaftskolloquium am 9. Mai 2019 ein. Die überwiegenden Zielgruppen waren technisch interessierte Vertreter aus Wissenschaft und Industrie, aber auch ambitionierte Jungforscher und natürlich die Studierenden am Campus Künzelsau. Die Anzahl und Bandbreite der Vorträge verdeutlichte, dass Wissenschaft und Forschung schon jetzt an der Reinhold-Würth-Hochschule eine zentrale Rolle spielen und mit dem neuen Forschungsinstitut am Campus Künzelsau ab Herbst 2019 noch weiter an Bedeutung gewinnen werden.
Das zahlreich vertretene Fachpublikum nutzte die Möglichkeit, an den aufgebauten Informationsständen in eine tiefer gehende wissenschaftliche Diskussion mit den Referenten einzutreten. Das eRacing-Team, das ausschließlich aus Studierenden des Campus Künzelsau besteht, gab spannende Einblicke in die Fertigung und Vermarktung eines Formelwagens. Ziel der Studierenden ist es, mit dem Fahrzeug erfolgreich an Wettkämpfen der Formula Student Electric teilzunehmen.
Das Portfolio der wissenschaftlichen Vorträge war facettenreich und berücksichtigte sowohl ingenieurswissenschaftliche wie betriebswirtschaftliche Fragestellungen. An der Schnittstelle beider Disziplinen forscht Dr. Jan Speckenbach, Head of Datalab bei Würth Elektronik eiSoS. Er gab an diesem Abend als externer Referent einen Einblick darin, in wie weit auf künstlicher Intelligenz beruhende Prognoseverfahren im Rahmen der betriebswirtschaftlichen Prognostik sinnvoll eingesetzt werden können. Herr Prof. Dr. Rainald Kasprik, Studiendekan des Studiengangs Wirtschaftsingenieurwesen, referierte über seine psychologischen Untersuchungen und die darauf basierenden wahrscheinlichkeitstheoretischen Simulationen, aus denen sich wichtige Schlussfolgerungen zur Verbesserung von, auf Expertenschätzungen basierenden, Prognosen ableiten lassen. Ganz besonders stolz ist die Hochschule darauf, dass auch Jungwissenschaftlicher, die an der Reinhold-Würth-Hochschule studieren, sich rege bei dem Kolloquium beteiligt haben. Herr Pascal Starke - wissenschaftlicher Mitarbeiter bei Herrn Prof. Dr. Jesser und Leiter Forschung und Innovation der CeraCon GmbH, berichtete über Predictive Maintenance, eine der greifbarsten Anwendungen der Industrie 4.0. Damit können aus Maschinen Zustandsdaten gewonnen und so Anlagen zustandsorientiert gewartet werden. Frau Ksenia Rostova stellte die im Rahmen ihrer Promotion am Institut für schnelle und mechatronische Systeme (Herr Prof. Dr.-Ing. Jürgen Ulm) und der Technischen Universität Ilmenau, gewonnen Erkenntnisse dar, wie ein elektromechanischer Energiewandler aufzubauen ist, bei dem der Verschiebungsstrom als wichtiger Parameter in das Systemverhalten eingeht. Herr Stefan Kuntz – Studierender im Studiengang Wirtschaftsingenieurwesen - stellte Auszüge seiner Bachelorarbeit bei Prof. Dr.-Ing. Ingo Kühne vor, in welcher er den Einsatz von LEDs im Bereich der optischen Umfeldsensorik experimentell und theoretisch untersucht.
In Zukunft sollen die Themen Digitalisierung, Industrie 4.0 und Internet of Things (IoT) neben dem Elektromagnetismus verstärkt in die Forschungslandschaft der Reinhold-Würth-Hochschule mit aufgenommen werden und die wissenschaftliche Reputation der Hochschule ausbauen.
Insgesamt kann man das 6. Wissenschaftskolloquium als großen Erfolg bezeichnen. Eine Fortführung dieses Formats für das Jahr 2020 ist nach Aussage des Forschungskoordinators fest geplant.