JobSelektor-Geschäftführerin und MORITZ-Kolumnistin Manuela Schwarz
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JobSelektor-Geschäftführerin und MORITZ-Kolumnistin Manuela Schwarz
Die Digitalisierung ist in unserer Gesellschaft schon jetzt allgegenwärtig. Was ist die Herausforderung für die Zeitarbeitsbranche?
equal personal-Geschäftsführerin und iGZ-Vorstandsmitglied Manuela Schwarz: Jedes Zeitarbeitsunternehmen sollte die Vorteile der Digitalisierung erkennen und diese auch aktiv nutzen. Wichtig ist ja: Das Ganze ist nicht nur ein Trend, sondern nur der Anfang einer Entwicklung – und in vielen anderen Branchen schon seit Jahren Standard. Wer sein Engagement in diesem rasch voranschreitendem Prozess vernachlässigt, technische Neuerungen übersieht, nicht rechtzeitig investiert und die Chancen der Digitalisierung für sein Unternehmen nicht erkennt, könnte in nur wenigen Jahren von seinen Mitbewerbern überholt werden.
Wie sollte ein Zeitarbeitsunternehmen für die Digitalisierung gerüstet sein?
Personaldienstleister sollten auf jeden Fall die grundlegenden digitalen Anforderungen bedienen.
Nehmen wir zum Beispiel die Bewerbungphase: Die Bewerbungsunterlagen werden heutzutage fast ausschließlich via E-Mail verschickt. Bei equal personal können sich Jopbsuchende aber auch aktiv und initiativ auf der Website bewerben, den Weg über die sozialen Medien wie Facebook gehen oder eine Bewerbung an unseren Kundenaccount bei Whats App senden. Vorstellbar ist es auch, ein erstes Vorstellungsgespräch über eine Videokonferenz zu führen. Inwieweit werden sogenannte Chatbots oder sogar künstliche
Intelligenzen ihren Weg in die Zeitarbeitsbranche finden?
Gerade im Service-Bereich werden Chatbots in der Zukunft eine herausragende Rolle spielen. Zeitarbeitsunternehmen könnten einen Großteil der Kundenkommunikation über Chatbots leisten, zum Beispiel den „Q&A“-Katalog. Die Vorteile sprechen für sich: Ein Chatbot erkennt umgehend akute Probleme des Nutzers, analysiert diese und offeriert die passende Lösung. Chatbots schlafen nicht, der Kunden kann rund um die Uhr in Kommunikation treten. Ein Chatbot kann mehrere Anfragen gleichzeitig bearbeiten.
Chatbots beurteilen nicht, was der Bewerber sagt, sondern wie er es ausdrückt. Sie analysieren die Schnelligkeit der Sprache, gewisse Schwankungen im Sprachrythmus und geben so dem Unternehmen erste Einblicke in ein mögliches Auftreten des Bewerbers im neuen Team. Und: Da diese digitalen Helfer keine falschen Aussagen treffen können, erfolgt
ein positives Nutzererlebnis – die Zufriedenheit der Kunden steigt.
Künstliche Intelligenzen, in diesem Fall smarte Sprachassistenten, dürften zukünftig auch bei der Vermittlung von Jobs eingesetzt werden. Vorstellbar ist durchaus, dass die equal personal-App eines Tages personalisierte, lokal basierte Jobangebote vorschlägt, während der Jobsuchende durch die Straße spaziert, in der der potentielle Arbeitgeber den Firmensitz hat. Abschließend kann man sagen: Künstliche Intelligenzen werden auf jeden Fall ihren Weg in unsere Branche finden. Die Frage ist nur wie schnell.