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Bei Hitze ist es wichtig ausreichend Flüssigkeit zu sich zu nehmen und körperliche Aktivitäten einzuschränken.
Das Umweltbundesamt hat in einer neuen Studie davor gewarnt, dass sich die „gesundheitlichen Risiken, der mit dem Klimawandel einhergehenden Phasen mit extremer Hitze, kontinuierlich erhöhen“.
Dies wird auch durch Daten der AOK Baden-Württemberg belegt: Landesweit stiegen die Behandlungszahlen von AOK-Versicherten wegen Schäden durch Hitze und Sonnenlicht zwischen 2013 und 2017 um 11,4 Prozent pro Jahr. Im Stadtkreis Heilbronn betrug der Anstieg sogar 37,8 Prozent, im Landkreis Heilbronn 6 Prozent und im Hohenlohekreis 2,3 Prozent.
Die klimatologischen Kenngrößen „Heiße Tage“ (höchste Temperatur oberhalb von 30 °C) und „Tropennächte“ (niedrigste Temperatur oberhalb von 20 °C) des Deutschen Wetterdienstes werden unter anderem zur Beurteilung von gesundheitlichen Belastungen verwendet.
Die mit der Klimaerwärmung verbundene zunehmende Hitzebelastung ist von erheblicher gesundheitlicher Bedeutung, da sie den Organismus des Menschen in besonderer Weise beansprucht und zu Problemen des Herz-Kreislaufsystems führen kann.
Als Folge von Hitzebelastung können bei empfindlichen Personen Regulationsstörungen und Kreislaufprobleme auftreten, so die AOK Heilbronn-Franken. Typische Symptome sind Kopfschmerzen, Erschöpfung und Benommenheit. Ältere Menschen und Personen mit chronischen Vorerkrankungen sind von diesen Symptomen besonders betroffen. Modellrechnungen prognostizieren für Deutschland, dass zukünftig mit einem Anstieg hitzebedingter Mortalität von 1 bis 6 Prozent pro einem Grad Celsius Temperaturanstieg zu rechnen ist, dies entspräche über 5.000 zusätzlichen Sterbefällen pro Jahr durch Hitze bereits bis Mitte dieses Jahrhunderts.
Laut Robert-Koch-Institut traten sechs der elf extremsten Hitzewellen im Zeitraum zwischen 1950 bis 2015 nach dem Jahr 2000 auf. In den Hitzesommern der Jahre 2003, 2015 und 2018 gab es in Deutschland eine erhebliche Anzahl von Todesfällen, bei denen Hitze als Ursache belegbar war. Allein 2018 wurde beim Tod von rund 8.000 Menschen „Hitze“ als vornehmliche Ursache benannt.
Um hohe Temperaturen auszugleichen schwitzt der Körper. Dafür benötigt er Flüssigkeit. AOK-Ernährungsfachkraft Iris Baumann: „Bei Hitze ist es wichtig ausreichend Getränke zu sich zu nehmen. Sonst entzieht der Körper dem Blut Wasser, was unter anderem das Thrombose-Risiko erhöhen kann“. Wer schwitzt, verliere zusätzlich große Mengen Salze. Zunächst führe der Elektrolytmangel im Muskel zum Hitzekrampf. Baumann: „Treten diese Anzeichen auf, muss sofort gegengesteuert werden - beispielsweise mit isotonischen Getränken und stark gewürzter Suppe. Ignoriert man die ersten Anzeichen und bewegt sich in der Hitze weiter, kommen Kopfweh, Schwindel und Übelkeit dazu.“
Hitzeerschöpfung führt zum Hitzekollaps und kann in extremen Fällen durch Schwellungen des Gehirns auch lebensgefährliche Ausmaße annehmen. „Wer Anzeichen einer Hitzeerschöpfung spürt, sollte sofort in den Schatten gehen, Beine hochlegen, viel trinken und elektrolytreiche Flüssigkeiten konsumieren,“ rät die Fachkraft.